Gesundheitsminister will Pflege-Ausbildung stärker fördern

Laumann: Krankenhäuser in NRW erhalten mehr Geld

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die Krankenpflege-Ausbildung stärker fördern und geht davon aus, dass die Kranken- und Kinderkrankenpflegeschulen ihre Kapazitäten bei der Ausbildung erhöhen.

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Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die Krankenpflege-Ausbildung stärker fördern und die Krankenhäuser finanziell besser ausstatten. In einem Interview mit der Bistumszeitung „Kirche+Leben“ sagte Laumann, er habe 2017 nach seiner Rückkehr ins Gesundheits­ministerium „mit Erschrecken“ festgestellt, dass Nordrhein-Westfalen nicht mehr Krankenschwestern und -pfleger ausbilde als vor sieben Jahren, als er aus dem Amt des Gesundheitsministers ausschied.

„Ich finde es schon abwegig, dass alle Krankenhäuser über Pflegekräftemangel klagen, aber die Ausbildungsplatzzahlen an ihren Pflegeschulen nicht gesteigert haben“, kritisierte Laumann. Er habe in einem Brief die Schulleitungen der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschulen darüber informiert, „dass sie jeden zusätzlichen Schulplatz selbstverständlich von den Krankenkassen bezahlt bekommen“.

 

„Ausbilden, ausbilden, ausbilden - und nochmals ausbilden“

 

Karl-Josef Laumann.
Karl-Josef Laumann. | Foto: privat

Daher gehe er davon aus, dass die Ausbildungskapazitäten erhöht würden. An vielen Standorten gebe es nach wie vor mehr Bewerbungen als Ausbildungsplätze.

„Der größte Schlüssel, um den Fachkräftemangel zu überwinden, heißt: ausbilden, ausbilden, ausbilden - und nochmals ausbilden“, betonte Laumann. „Jeder, der sich dazu persönlich eignet und diesen Beruf erlernen will, sollte einen Schulplatz und eine Lehrstelle bekommen“, unterstrich der Minister.

 

„Keine Lücke bei der Notfall-Versorgung“

 

Der Minister wies darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen jahrelang seinen Anteil für die Investitionskosten der Krankenhäuser nicht wesentlich erhöht habe. Darauf habe die jetzige Landesregierung reagiert und den Kliniken erstmals seit Jahren erheblich mehr Geld zur Verfügung gestellt – allein im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Euro.

Laumann wies Befürchtungen der Caritas zurück, durch die Schließung von Kliniken auf dem Land drohe eine Lücke bei der Notfall-Versorgung. „Das sehe ich nicht so“, sagte der CDU-Politiker. Zu viele Krankenhäuser gebe es eher in den Ballungsgebieten als auf dem Land. Außerdem habe die Landesregierung die Möglichkeit, bei der Notfall-Versorgung über eine Sonderklausel einzugreifen. „Von daher werden wir in den ländlichen Räumen wahrscheinlich keine Probleme bekommen“, erklärte der CDU-Politiker.

 

Lob für die Caritas in NRW

 

Laumann lobte die Caritas in NRW, weil sie den Wettbewerb mit anderen Pflegeheimen nicht über die Löhne geführt habe. „Dumping-Löhne hat die Caritas nicht mitgemacht, sondern stets nach Tarif gezahlt“, sagte der Minister. „Dafür bin ich sehr dankbar.“

Das Interview im Wortlaut steht in der Wochenzeitung „Kirche+Leben“ Nr. 34 vom 19. August, die Sie hier bestellen können.

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