TOP-THEMA BISTUMSWALLFAHRT (20)

Lea in Roma (5): Alle Wege führen nach Rom

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2.700 Menschen aus dem Bistum Münster pilgern nach Rom, darunter auch Kirche+Leben-Volontärin Lea Brüggemann. Ihre Erlebnisse im täglichen Blog.

Ein wenig Ruhe muss heute Morgen sein. Nach den aufregenden vergangenen Tagen mache ich einen Spaziergang Richtung Kolosseum. In der Nähe davon treffe ich mich in einer Espressobar mit einem Freund, der mit der Ministrantenwallfahrt meines Heimat-Erzbistums Köln unterwegs ist. Alle Wege führen nach Rom … 

Auf dem Rückweg lasse ich mich durch die Seitenstraßen treiben und meine Umgebung auf mich wirken. Schulkinder mit riesigen Rucksäcken rennen an mir vorbei, an der Straßenecke halten Hundebesitzer ein Pläuschchen, während ihre Vierbeiner miteinander spielen, hier und da kommen mir Touristen entgegen. Nach den Menschenmassen auf dem Petersplatz gestern und den großen Reisegruppen am Kolosseum vorhin, ist dieser Spaziergang eine willkommene Abwechslung.

Handys statt Kerzen

Doch allzu viel Zeit zum Genießen bleibt nicht, denn am Nachmittag findet der Lichter- und Versöhnungsgottesdienst des Bistum Münster in der Lateranbasilika mit allen Pilgerinnen und Pilgern der Wallfahrt statt. Dieser gewaltige Raum ist gewissermaßen auch das Zentrum von Rom, denn die Basilika ist Kathedrale des Papstes als Bischof von Rom – und „Mutter und Haupt aller Kirchen“!

Eigentlich war vorgesehen, dass jeder eine Kerze bekommt, doch die dürfen nun auf einmal in der Basilika nicht entzündet werden. Schade! Daher zücken, auf Forderung von Weihbischof Christoph Hegge hin, alle ihre Handy-Taschenlampen. Bei diesem Lichtermeer wird noch einmal mehr deutlich, wie viele Menschen diese Wallfahrt versammelt.

Nach einer knappen Stunde gibt es – ungewöhnlich für einen Gottesdienst – eine Pause, in der sich die Gläubigen austauschen oder bei den in der Kirche verteilten Geistlichen das Sakrament der Versöhnung empfangen können. Besonders atmosphärisch ist das „Weihrauch-Schiff“ im vorderen Mittelgang. Hier kann jeder und jede ein Häufchen Weihrauch auf die Kohlen legen – und so seine ganz persönliche Bitte zu Gott aufsteigen lassen.

Etwas grün im Gesicht

So feierlich der Weihrauch auch ist – ich benötige dringend frische Luft. Also gehe ich, wie viele andere auch, durch das geöffnete Hauptportal. Um mich herum stehen die Menschen in Grüppchen und sprechen miteinander. Einige sind ehrlicherweise ein wenig grün im Gesicht – es geht ihnen also ähnlich wie mir.

Nichtsdestotrotz stehen auch noch nach dem Ende des Gottesdienstes viele Menschen an, um ihre persönlichen Anliegen zum „Weihrauch-Schiff“ zu bringen, vor allem junge Leute. Auch morgen wird der Andrang groß sein, wenn beim Abschlussgottesdienst dieser großen Wallfahrt 600 junge Christinnen und Christen in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern gefirmt werden. 

Bis dahin: A domani!

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