Projekt „Stifte machen Mädchen stark“

Leere Stifte helfen Schülerinnen im Libanon

Mit ausgedienten Stiften kann man in Zukunft eine gute Tat vollbringen: „Stifte machen Mädchen stark“ heißt ein vom Weltgebetstag der Frauen initiiertes Projekt. Der Erlös ermöglicht geflüchteten Mädchen aus Syrien Schulunterricht.

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Mit ausgedienten Stiften kann man in Zukunft eine gute Tat vollbringen: „Stifte machen Mädchen stark“ heißt ein vom Weltgebetstag der Frauen initiiertes Projekt. Der Erlös ermöglicht geflüchteten Mädchen aus Syrien Schulunterricht.

Jeweils ein leeres Schreibgerät bringt bei der Aktion einen Cent ein. 450 Stifte stellen beispielsweise das Schul­material für ein Mädchen. In Boxen sollen die Stifte zunächst gesammelt werden. Am besten ist es, sich zu Gruppen zusammenzuschließen oder Sammelstellen aufzusuchen. Ein Paket mit Schreibgeräten muss nämlich mindestens 15 Kilogramm wiegen, damit es gewertet werden kann und die Spenden dem Projekt zugute kommen.

 

Aus Alt wird Neu

 

Ist das Gewicht erreicht, ­bestellt man im Internet unter stifte@weltgebetstag.de ein kostenloses Rücksende-Etikett  und sendet das Paket an „TerraCycle“, wo die Stifte dann eingeschmolzen werden. Daraus entstehen neue Plastikprodukte. Anhand des Etiketts ist es möglich, das Geld dem Projekt zuzuordnen.

Für das Projekt kommen Stifte jeglicher Art in Frage: Kugelschreiber, Gelroller, Marker, Filzstifte, Druckbleistifte, ­Tipp­ex-Stifte und ­-fläschchen, Füllfederhalter, Patronen und Metallstifte. Nicht akzeptiert werden Klebestifte, Bleistifte oder Utensilien wie Scheren und Radier­gummis.

 

Schulmaterial für geflüchtete Mädchen

 

Bis Ende 2019 ist es möglich, Pakete einzuschicken. Weitere Informationen zur Vorgehensweise und Sammelstellen stehen unter www.weltgebetstag.de. Abgeben kann man die Stifte beispielsweise beim Diözesanverband der KFD im Haus der Verbände Münster, Schillerstraße 44b.

Ein Sammelsurium. | Foto: Torsten Bogdenand, pixelio.de
Ein Sammelsurium. | Foto: Torsten Bogdenand, pixelio.de

Je mehr Geld zusammenkommt, desto größer werden die Zukunfts-Chancen für Mädchen aus Syrien: Infolge des Kriegs mussten Millionen ihre Heimat verlassen. Viele von ihnen kamen im Libanon, einem Nachbarstaat Syriens, unter. Die meisten können dort nicht zur Schule gehen. Und wenn doch, fehlt oft das Geld für Schulmaterial, Bücher, die Schul­uniform oder den Weg zur Schule.

 

Therapie hilft traumatisierten jungen Frauen

 

Der Erlös aus dem Projekt des Weltgebetstags soll die Arbeit der ökumenischen Hilfsorganisation „Beit el-Nour“ unterstützen: Sie hilft im Nahen Osten benachteiligten und traumatisierten Mädchen und ermöglicht 200 Schülerinnen zwischen sechs und 18 Jahren Unterricht.

Auch Therapeuten sind vor Ort, da die Mädchen – bedingt durch den Krieg und die Flucht  – oft schwere seelische Schäden erlitten haben. Reicht das knappe Geld mal aus, werden zudem Freizeizangebote organisiert, damit die Mädchen und jungen Frauen zumindest ein Gefühl von jugendlicher Leichtigkeit vermittelt bekommen. Ein geregelter Alltag soll helfen, ihnen ein den Umständen entsprechend normales Leben zu ermöglichen.

 

Umwelt-Gedanke verbindet Aktionen

 

Die Idee, so die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Komitees des Welt­gebets­tages der Frauen, Ulrike Göken-Huismann aus Goch, kam durch Surinam, das Schwerpunktland des Weltgebetstags im nächsten Jahr. Surinam liegt im Nordosten von Südamerika. Das Land ist durch den illegalen Goldabbau im Landesinneren und die dadurch entstehende hohe Quecksilber-­Belastung extrem verschmutzt. Mit dem Recycling-Projekt wollen die Organisatorinnen des Weltgebetstags den Bogen zum Veranstaltungsort und dem Thema Umwelt spannen.

Zusätzlich mache es sich der Weltgebetstag der Frauen neben dem jährlichen Aktionstag zur Aufgabe, weltweit Frauen und Mädchen in laufenden Projekten zu unterstützen, sagt Göken-Huismann: „Da kommt das klasse Wort Frauen-Empowerment ins Spiel.“

Die Stifte-Aktion sei einfach durchzuführen, da in Schulklassen oder Kindergärten schnell viele Stifte ­zusammenkämen. Den Kindern könne man zudem gut vermitteln, dass sie mit dem Projekt Mädchen in ihrem Alter unterstützen.

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