WISSENSCHAFT

Leibniz-Forschungspreis für Theologen Michael Seewald aus Münster

Anzeige

Der Dogmatiker Michael Seewald von der Universität Münster erhält den renommierten Leibniz-Forschungspreis. Wofür er ausgezeichnet wird.

Michael Seewald, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, erhält den Leibniz-Preis. Er ist nach Angaben der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands.

Seewald widme sich „prägnanten, unkonventionellen und kreativen Studien in der Systematischen Theologie – insbesondere in der Dogmengeschichte und der Dogmenhermeneutik“, heißt es zur Begründung. Mit seinem „historisch-kritisch abgeleiteten und systematisch begründeten Plädoyer für die Wandelbarkeit von Dogmen unter Beibehaltung der Tradition“ sei es dem Professor gelungen, eine „Brücke zwischen gegensätzlichen Lagern im Katholizismus zu schlagen“.

Seewald forscht und lehrt seit 2017 in Münster

Der Münsteraner Professor präge die „Debatten über Reform, Glaubenswandel und Tradition maßgeblich“, so die DFG. Zudem würdigt der Preis Seewalds religionsvergleichende Studien in Zusammenarbeit mit dem Islamwissenschaftler Thomas Bauer und dem Judaisten Alfred Bodenheimer.

Michael Seewald, Jahrgang 1987, nahm 2017 – mit 29 Jahren – den Ruf auf die Dogmatik-Professur an der Universität Münster an; bis heute forscht und lehrt er dort. 2022 wurde er Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik“.

Seewald: Preis stärkt die universitäre Theologie

Seewald äußert große Freude, teilt die Universität Münster mit. Zudem betont er, dass mit seiner Auszeichnung „die universitäre Theologie in Deutschland insgesamt gestärkt“ werde.

Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster, spricht vom „verdienten Lohn“ für Seewalds Arbeit. Diese sei national und international hoch anerkannt und geschätzt.

Bis zu 2,5 Millionen Euro Preisgeld

Für den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2025 wählte die DFG zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 142 Vorschlägen aus. Die Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro steht den Ausgezeichneten sieben Jahre zur Verfügung. Sie soll Forschungsmöglichkeiten erweitern und es ihnen auch ermöglichen, besonders qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu beschäftigen.

Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich verliehen. Das Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit, bisher seien 92 Leibniz-Preise nach Nordrhein-Westfalen gegangen. Von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Münster wurde bereits Professor Hubert Wolf ausgezeichnet.

Anzeige