Biblisches Motto aus dem Markusevangelium

Leitwort des Ökumenischen Kirchentages 2021: „Schaut hin“

Der 3. Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main steht unter dem Leitwort „Schaut hin“. Das Motto ist dem Markusevangelium entnommen.

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Der 3. Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main steht unter dem Leitwort „Schaut hin“. Das gaben die Veranstalter am Samstagnachmittag in Frankfurt bekannt. Das biblische Motto ist den Angaben zufolge dem Markusevangelium (Mk. 6,38) entnommen und soll die nun beginnenden Programmvorbereitungen begleiten und den Kirchentag inhaltlich bestimmen.

Mehr als 100.000 Gäste werden vom 12. bis 16. Mai 2021 zum Ökumenischen Kirchentag in der Mainmetropole erwartet. Dabei soll über Glaubensfragen und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen diskutiert werden. Die beiden ersten bundesweiten Ökumenischen Kirchentage (ÖKT) fanden 2003 in Berlin und 2010 in München statt.

 

Gemeinsames Präsidium

 

Das Leitwort wurde vom Gemeinsamen Präsidium des ÖKT beschlossen, das sich aus insgesamt 43 Frauen und Männern zusammensetzt. Sie sind von den Veranstaltern - dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) - sowie den gastgebenden Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) entsandt.

Die evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, die Juristin Bettina Limperg, betonte: „'Schaut' ist ein Appell - an uns alle. Schauen ist mehr als sehen. Schauen nimmt wahr und geht nicht vorbei.“ Es sei auch die Anfrage: „Was übersehen wir? Wovor verschließen wir die Augen? Wo schauen wir weg?“, so die Präsidentin des Bundesgerichtshofs (BGH).

 

Sternberg: Wie wollen nicht wegschauen

 

Der katholische Präsident des Ökumenischen Kirchentages, Thomas Sternberg, betonte: „Mit dem Leitwort wollen wir die Botschaft setzen: 'Wir schauen nicht weg'.“ Sternberg, der auch ZdK-Präsident ist, fügte hinzu: „ Wir nehmen die Sorgen und Bedrängnisse der Menschen ernst. Wir tun das in der Gewissheit, dass Gott nicht wegschaut.“

Der Kirchenpräsident der gastgebenden Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, mahnte: „In vielen Bereichen reicht ein einfaches Hinsehen nicht mehr, sondern es muss gehandelt werden.“ In Frankfurt zeigten sich gesellschaftliche und kirchliche Probleme wie in einem Brennglas. Frankfurt beweise aber auch, das „ein friedliches Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen, Integration und die ökumenische Zusammenarbeit selbstverständlich“ seien.

 

Drei Ausrufezeichen sollen gesetzt werden

 

Nach Worten von Jung wolle man beim Ökumenischen Kirchentag „drei Ausrufezeichen“ setzen: Für eine solidarische und gerechte Gesellschaft, für mehr Klimaschutz und Umweltschutz sowie für „eine Kirche der Zukunft“. Dies sei eine Kirche, „die offen für neue Perspektiven ist, die ökumenisch denkt“ und sich „den vielen Zweifelnden in Glaubensfragen neu zuwendet“.

Der katholische Bischof von Limburg, Georg Bätzing, sagte, wer hinschaue sei oft überrascht, was es an Ressourcen, an Talenten und Fähigkeiten, an Initiativen und Gutem bereits gebe. „Nehmen wir beispielsweise Frankfurt: Viele lassen sich zunächst von der Skyline, von den Hochhäusern und den Banken blenden. Sie sehen dabei nicht, dass in Frankfurt Vielfalt und Buntheit gelebt werden, die zum einen herausfordern, aber vor allem bereichern“, so Bätzing. Wichtig ist für den Limburger Bischof auch, dass das Leitwort klein geschrieben wird. „Das Leitwort spricht alle an und bindet sie ein. Das gefällt mir gut“, so der Bischof.

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