Kirchenvisionen im Bistum Münster (2) – aus Münster

Lena-Sophie Hagemeyer: Die DPSG will fordernd und unangenehm sein

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Wohin geht die Kirche? Fragen, die sich viele Christen zurzeit stellen. Menschen aus dem Bistum Münster geben ihre persönliche Antwort. Heute Lena-Sophie Hagemeyer, Referentin der Jungpfadfinderstufe (Kinder und Jugendliche im Alter von 9-13 Jahren) im DPSG-Diözesanverband Münster mit mehr als 9.000 Kinder und Jugendlichen.

Mir als Referentin bei der DPSG ist wichtig, dass wir in der Jugendverbandsarbeit fordernd, ein Stück weit radikal und unangenehm sind. Wir sprechen Themen an, die weh tun. Wir möchten grundlegende Veränderungen und versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Dabei möchten wir weitergehen, als die katholische Kirche es bislang akzeptiert.

Kindern und Jugendlichen geben wir eine Stimme und die Möglichkeit, sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Wir nehmen sie ernst, denn sie sind unsere Basis. Für unsere Visionen sind wir bunt und laut und werden weiter für Veränderungen einstehen und Gesellschaft gestalten.

Kampf für Veränderung

Als DPSG sind wir ein Teil der katholischen Kirche und kämpfen für Veränderung in der Kirche. Dabei tritt der Unmut gegenüber dem klerikalen System immer wieder in den Vordergrund. Wir sprechen darüber, was uns stört, was wir kritisieren, ob wir noch Teil der Kirche sein wollen.

Einer Kirche, die nicht alle Menschen als gleichwertig akzeptiert, in der Machtverhältnisse nicht aufgebrochen und veraltete Traditionen nicht überwunden werden können. Es würde Hoffnung bringen, wenn aus der Kirche im Umbruch ein Aufbruch wird. Ein mutiges Aufstehen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, von queeren Personen und ein Aufbegehren gegenüber der katholischen Weltkirche.

Geistliche Entscheidungsträger legen auf dem Weg der Veränderung immer wieder Steine in den Weg. Die Frage ist, wie lange wir noch laut sind, oder ob unsere Hoffnung gänzlich verloren geht.

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