Auch Münsters Bischof und Weihbischöfe stellen eine Kerze ins Fenster

#lichtfenster: Kirchen unterstützen Gedenkaktion für Corona-Tote

  • Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen zur Beteiligung an der Aktion #lichtfenster zum Gedenken an die Corona-Toten in Deutschland auf.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte dazu aufgerufen, gut sichtbar ein Licht in ein Fenster zu stellen oder ein Bild davon in den Sozialen Medien zu teilen.
  • Auch Münsters Bischof Felix Genn und die Weihbischöfe beteiligen sich an der Aktion.

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Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen zur Beteiligung an der Aktion #lichtfenster zum Gedenken an die Corona-Toten in Deutschland auf. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, würdigte die Aktion am Freitag als "starkes Zeichen der Anteilnahme und des Mitgefühls". Christen erinnerten sich an jedem Freitag an den Todestag Jesu, sagte Bätzing. "In dieses Gedenken schließen wir die Opfer der Pandemie ein." Auch Bischof Felix Genn und die Weihbischöfe im Bistum Münster beteiligen sich an der Aktion.

Die Kerze im Fenster sei ein Zeichen dafür, dass die Angehörigen der Toten nicht alleine seien. "Für die Verstorbenen brennt ein Licht", betonte der Bischof. Er rief zudem zu Achtsamkeit im Umgang miteinander auf. Viele Mitglieder der Bischofskonferenz kündigten an, sich an der Aktion zu beteiligen. Bätzing hat dafür ein Gebet verfasst (siehe Kasten unten).

 

Eine Idee von Bundespräsident Steinmeier

 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Aktion zum staatlichen Gedenken gestartet. Nach Angaben des Bundespräsidialamtes stellt Steinmeier am späten Nachmittag (16.30 Uhr) gut sichtbar ein Licht in ein Fenster von Schloss Bellevue auf. Damit wolle er an die vielen Toten der Corona-Pandemie und an die Schwererkrankten erinnern. Das Aufstellen der Kerze solle ein Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit allen Angehörigen sein.

Mit der Aktion #lichtfenster will der Bundespräsident auch andere Menschen in Deutschland ermuntern, ein Licht in ihre Fenster zu stellen oder auch ein Bild davon mit dem Hashtag #lichtfenster in den Sozialen Medien zu teilen. Nach Ostern soll es zudem eine zentrale Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie in Deutschland geben.

In seinem Aufruf erklärt Steinmeier: "Wir trauern mit den Angehörigen. Wir wünschen den Kranken schnelle Genesung".

 

Bedford Strohm: Hinter jeder Todeszahl eine Geschichte

 

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) kündigte ihre Teilnahme an. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm begrüßte zudem die Ankündigung einer zentralen Gedenkfeier für die Verstorbenen der Pandemie. "Nicht nur die Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, warten auf eine solche öffentliche Trauerfeier." Umso wichtiger sei es, schon auf dem Weg bis dahin ein Zeichen zu setzen.

In den Nachrichten werde zwar täglich die Zahl der Corona-Toten genannt, fügte Bedford-Strohm hinzu. Aber: "Hinter jedem Todesfall steht eine ganz persönliche Geschichte von Hoffen und Bangen, von Abgründen, die sich auftun, wenn der Kampf um das Leben eines lieben Menschen verloren ist."

Gebet von Bischof Georg Bätzing
Gott, guter Vater,
du bist den Menschen nahe, in guten und in schweren Tagen. Dein Licht leuchte auch jetzt, in diesen schweren Tagen und Wochen der Pandemie. Lass dieses Licht Zeichen der Hoffnung für uns alle sein. 
Wir beten für die Verstorbenen, die der Pandemie zum Opfer gefallen sind und für deren Angehörige. Wir beten für die Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Krankenhäusern und Heimen.
Wir beten für die Kranken und Einsamen. Sei du ihnen Licht. Sei du uns Licht.
Herr gib unseren Verstorbenen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen. Lass sie ruhen in Frieden. Amen.

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