1-Million-Euro-Investition in Liebfrauen-Gemeinde

Neues Pfarrzentrum für knapp 200 Menschen in Recklinghausen

  • Ein neuer Verbindungsbau zwischen Pfarrsaal und Pfarrheim ist Herzstück des neuen Pfarrzentrums der Pfarrei Liebfrauen in Recklinghausen.
  • Abgerissen werden musste zuvor das 100 Jahre alte Liebfrauen-Stift.
  • Das Foyer des Pfarrzentrums schmückt ein „Splitterkreuz“ des Künstler Ludger Hinse.

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Die rund 11.200 Mitglieder zählende Pfarrei Liebfrauen in Recklinghausen hat ein neues Pfarrzentrum. „Wir sind froh über diesen neuen Kommunikationsmittelpunkt der Pfarrei mit großem Foyer und angrenzendem Multifunktionsraum“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Hans-Georg Bachem.

Es sei eine lange Zeit der Planung gewesen, das Pfarrzentrum im Schatten der Liebfrauenkirche zu realisieren. Vor gut einem Jahr wurde das 100 Jahre alte Liebfrauenstift abgerissen. Dann wurde ein Verbindungsbau zwischen dem Pfarrsaal und dem „alten“ Pfarrheim als neuer zentraler Gemeindemittelpunkt für Veranstaltungen und für die Gruppen der Gemeinde gebaut. Zudem wurde die benachbarte Tageseinrichtung für Kinder Liebfrauen kernsaniert.

 

Kurzfristiger Umzug des Kindergartens

 

Der neue Verbindungsbau zwischen Pfarrsaal und Pfarrheim dient nun als neuer zentraler Pfarreimittelpunkt für Veranstaltungen und Gruppentreffen. | Foto: pd
Der neue Verbindungsbau zwischen Pfarrsaal und Pfarrheim dient nun als neuer zentraler Pfarreimittelpunkt für Veranstaltungen und Gruppentreffen. | Foto: pd

Ursprünglich waren die Umbauarbeiten für Anfang 2019 geplant, doch ein Wasserschaden im Kindergarten verzögerte die Pläne. Befürchtet wurde sogar, den Kindergarten abzureißen zu müssen. „Schließlich konnten wir mit einer Kernsanierung unseren Kita-Bau retten“, sagt Bachem zu den zeitlichen Verzögerungen.

Die Kita-Gruppen fanden zunächst Räume im Gebäude der ehemaligen Liebfrauenschule. Als dort ebenfalls Umbaumaßnahmen stattfanden, konnten die Kinder eine neue Bleibe im alten Pfarrheim- und Pfarrsaalkomplex finden. „Es musste also viel improvisiert werden“, sagt Bachem.

 

Überhang an Gemeindeflächen

 

Dass überhaupt neu gebaut werden konnte, begründet der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende so: „Grundsätzlich sollen sich Pfarreien von so genannter Überhangfläche gemessen an der Zahl der Gemeindemitglieder trennen. Das Stiftsgebäude war durch sein Alter in der Bausubstanz anfällig, mit seinen 500 Quadratmetern Nutzfläche überdimensioniert und heutigen Ansprüchen nicht mehr angemessen.“

Geschaffen wurde nun eine barrierefreie Verbindung zu den Altgebäuden Pfarrsaal und Pfarrheim. In diesen Räumen behalten die bisherigen Nutzer ihre „Heimat“. Der Pfarrsaal, für den Einbau einer mobilen Bühne vorbereitet, bietet wie bisher Raum für Großveranstaltungen bis 199 Personen. Die nun nutzbare Fläche beträgt etwa 200 Quadratmeter.

 

Bistum Münster trägt Großteil der Kosten

 

Pfarrer Hanno Rother segnete die neuen Räume des Pfarrzentrums und das Kreuz im Foyer. Das „Splitterkreuz“ schuf der Künstler Ludger Hinse aus Recklinghausen. | Foto: pd
Pfarrer Hanno Rother segnete die neuen Räume des Pfarrzentrums und das Kreuz im Foyer. Das „Splitterkreuz“ schuf der Künstler Ludger Hinse aus Recklinghausen. | Foto: pd

Fünf Kirchorte gehören zur Pfarrei Liebfrauen. Neben Liebfrauen sind das St. Petrus Canisius, Heilig Geist, St. Johannes und St. Barbara. Für die Berechnung der nun geschaffenen Raumgrößen wurden die Flächen aller fünf Kirchorte zugrunde gelegt. „Das sieht das Immobilienkonzept so vor“, sagt Bachem.

Die Kosten für die Baumaßnahmen betragen 1,06 Millionen Euro. Den größten Teil übernimmt das Bistum Münster. Die Pfarrei Liebfrauen musste 150.000 Euro aufbringen.

Die neuen Räume segnete Pfarrer Hanno Rother im Beisein zahlreicher Gemeindemitglieder. Er segnete ebenso das „Splitterkreuz“ des Künstlers Ludger Hinse aus Recklinghausen, das im Foyer zu sehen ist.

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