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Eine Familie hat ein wertvolles Altargemälde an das Museum für Kunst und Kultur in Münster veräußert. Das Werk dürfte nicht nur Experten begeistern.
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat einen vollständig erhaltenen Marienaltar aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553), einem der bedeutendsten deutschen Künstler des 16. Jahrhunderts, erworben. Es handelt sich bei dem sogenannten Flügelretabel um einen Altaraufsatz, der aufgrund seines kleinen Formats zu einem kirchlichen Nebenaltar oder zu einem Privataltar gehört haben wird.
„Der Cranach-Altar befand sich vor seinem Ankauf in Privatbesitz. Die Besitzer sind im Rahmen einer Kunstberatung auf das Museum zugekommen. Vom Cranach Digital Archive der Technischen Hochschule Köln wurde durch eine kunsttechnologische Untersuchung schließlich festgestellt, dass es sich um ein authentisches Werk aus der Werkstatt Cranachs handelt“, sagt die Mitarbeiterin des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Romany Schmidt, im Gespräch mit Kirche+Leben.
Kunstfreunde fördern Münsteraner Cranach-Ankauf
Nach der Begutachtung entspricht das religiöse Kunstwerk dem Qualitätsstandard des Museums und war aus diesem Grund für die Sammlung interessant. „Im Anschluss wurden Wertexpertisen eingeholt, um den monetären Wert des Altars zu ermitteln. Mit den Eigentümern wurde sich dann einvernehmlich auf einen Ankaufspreis geeinigt. Der Erwerb wurde in diesem Fall von den Freunden unseres Museums unterstützt“, erläutert Romany Schmidt die Kaufaktion.
Für das LWL-Museum am Domplatz in Münster spielt die religiöse Kunst für die Zeit des Mittelalters bis in die Reformationszeit hinein eine große Rolle. Das Museum beherbergt unter anderem die wertvolle Mittelalter-Sammlung des Bistums Münster mit zahlreichen Skulpturen.
Altar mit Platz in der Mitte des Ausstellungsraums
Der Marienaltar wurde anlässlich des Neubau-Jubiläums in diesem Oktober erstmalig in der Dauerausstellung des Museums präsentiert. Er ist in Raum 1.15 zusammen mit Werken der im 16. Jahrhundert tätigen westfälischen Künstlerfamilie tom Ring zu sehen.
„Um seine Funktion als Altar zu verdeutlichen und die Heiligendarstellungen auf den Außenflügeln sichtbar zu machen, steht das Retabel auf einem Sockel in der Raummitte“, sagt Romany Schmidt über die aktuelle Präsentation. An dieser Stelle im Raum nehme der Altar Bezug auf eine Reihe von Andachtsbildern mit Darstellungen der Maria mit Kind, wie zum Beispiel der „Muttergottes“ von Jan van Gossaert, sodass auch inhaltlich die Verehrung Mariens hervorgehoben wird.
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