Auch St. Johannes-Stift in Duisburg-Homberg im Bistum Münster betroffen

Malteser geben Trägerschaft von sechs Akutkrankenhäusern ab

Die Malteser in Deutschland ziehen sich weitgehend aus dem Krankenhausbereich zurück. Sechs ihrer acht Akutkrankenhäuser einschließlich zugehöriger Versorgungseinrichtungen wie Apotheken sollen aus wirtschaftlichen Gründen abgegeben werden.

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Die Malteser in Deutschland ziehen sich weitgehend aus dem Krankenhausbereich zurück. Die Malteser Deutschland gGmbH kündigte am Donnerstag in Köln an, sechs ihrer acht Akutkrankenhäuser einschließlich zugehöriger Versorgungseinrichtungen wie Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen abzugeben. Ziel sei es, Gespräche mit potenziellen neuen Eigentümern im ersten Quartal 2020 für die Häuser im Rheinland und in Sachsen abzuschließen.

Betroffen sind den Angaben zufolge die Standorte Bonn (Seliger Gerhard), Köln (Sankt Hildegardis), Duisburg (Sankt Johannes-Stift/Sankt Anna), Krefeld-Uerdingen (Sankt Josefshospital), Görlitz (Sankt Carolus) und Kamenz (Sankt Johannes). Weitergeführt würden das vor zwei Jahren übernommene Waldkrankenhaus Sankt Marien in Erlangen, das in Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Diakonieanstalt geplante „Malteser-Diako Klinikum“ in Flensburg sowie die Fachklinik für Naturheilverfahren im unterfränkischen Bad Brückenau.

Geschäftsführer gibt Verantwortung ab

Die sechs Kliniken beschäftigen nach Angaben eines Malteser-Sprechers rund 3.900 Mitarbeiter und erzielten einen Jahresumsatz von zusammen 312 Millionen Euro. Das Engagement im Krankenhausbereich „werde schweren Herzens“ reduziert, sagte der Generalbevollmächtigte der Malteser Deutschland gGmbH, Karl Prinz zu Löwenstein. Es bleibe aber beim Engagement im Geschäftsbereich „Wohnen und Pflege“ mit derzeit 34 Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen. Im Zuge der Neuausrichtung gebe Gerhard Becker die Verantwortung für die operative Führung der Malteser-Krankenhäuser ab. Er hatte sie zu Beginn des Jahres erst übernommen.

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