MALTESER

Einmal noch Norderney - Einsatz mit Happyend für das Wunscherfüller-Team

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Ein Tag auf Norderney, der viel Freude auf das Gesicht eines Schwerstbehinderten zauberte. Einsatz für das Malteser-Herzenswunsch-Projekt.

Die Tour auf die Insel war ein Herzenswunsch. Einmal noch wollte David Kuntze nach Norderney: den Leuchtturm sehen, die Sonne spüren, die salzige Luft schmecken. Sein Vater Peter und seine Schwester Mary konnten das an seinem Lächeln erkennen, wenn die Rede auf die Insel und das Meer kam. Selbst sprechen kann der schwerstbehinderte 41-Jährige nicht. Aber wie sollte das gehen?

Seine Schwester hatte schon überlegt, sich mit ihrem Bruder und dem ebenfalls erkrankten Vater per Zug und Fähre von Oldenburg aus auf den anstrengenden Weg auf die Insel zu machen. Bis sie vom Herzenswunsch-Angebot der Malteser hörte.

Erster Auftrag für Herzenswunsch-Erfüllerin Hövemann

Dieses Projekt hat David Kuntze diesen Besuch jetzt möglich gemacht. Und der spontanen Tatkraft des ehrenamtlichen Wunscherfüller-Teams ist es zu verdanken, dass es dabei nicht blieb.

Eine 23-Jährige spielte dabei eine besondere Rolle. Zita Hövemann vom Herzenswunsch-Team der Malteser im oldenburgischen Lohne hatte gemeinsam mit ihrer Mutter Mareike den Auftrag übernommen, kurzfristig. Als die Anfrage in der Herzenswunsch-WhatsApp-Gruppe aufploppte: Kann jemand mit der Familie Kuntze nach Norderney?

Tour nach Norderney lief zuerst wie geplant

Zita Hövemann erinnert sich gut. „Es sollte ein sonniges Wochenende werden. Das passte für die Tour auf die Insel.“ Also starteten Mutter und Tochter morgens um Viertel vor sieben in Lohne. Zuerst ging es nach Oldenburg, um David Kuntze samt Vater, Schwester und Hündin Sheila von zu Hause abzuholen. Es war der erste Einsatz dieser Art für Mutter und Tochter – und wurde gleich ein besonderer.

Dass Zita Hövemann selbst am Steuer des Behinderten-Transporters saß, war nicht neu für sie. Schon in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr hatte die angehende Notfall-Sanitäterin im Fahrdienst der Malteser gearbeitet. Alles lief zunächst wie geplant: die Fahrt nach Norddeich, die Überfahrt auf die Insel, Touren an den Strand und in die Dünen.

Ein großer Tag für David Kuntze

Ein großer Tag für den schwerbehinderten David Kuntze. In seinem Rollstuhl kam er noch einmal an seine Sehnsuchtsorte. Am Lächeln des jungen Mannes konnten die Wunscherfüllerinnen und Vater und Schwester erkennen, wie sehr er den Tag am Meer genoss. Und auch sein ebenfalls erkrankter Vater Peter, für den das Team vor Ort ein Seniorenmobil organisierte.

Als die Gruppe am letzten Tagesziel, dem Leuchtturm, den Insel-Flugplatz entdeckte, geriet Vater Peter Kuntze beim Anblick der Flugzeuge ins Schwärmen. „Er hatte in seiner Zeit bei der Bundeswehr beruflich mit der Fliegerei zu tun“, sagt Zita Hövemann, die plötzlich eine Idee hatte.

Schnell mal ein Rundflug über Norderney?

Ob es nicht schön wäre, für den Vater kurzfristig einen Flug über die Insel zu organisieren, quasi als i-Tüpfelchen des Tages. Doch das stellte sich zunächst als schwierig heraus. Denn: Es war bereits nach 16 Uhr. Planmäßig gab es an dem Tag keine Rundflüge mehr.

Zita Hövemann ließ sich davon aber nicht abhalten – und sprach kurzerhand Piloten von Privatmaschinen auf dem Flughafen an. Ob sie nicht kurzfristig bereit wären, Peter Kuntze auf einen kleinen Rundflug mitzunehmen?

Der Pilot war früher Malteser-Zivildienstleistender

Zunächst vergeblich. Die meisten hatten noch eine längere Strecke vor sich und wollten vor Sonnenuntergang am Ziel ankommen. Aber am Ende hatte Zita Hövemann doch noch Glück: Ausgerechnet ein ehemaliger Zivildienstleistender der Malteser nickte. Er wolle das wohl machen.

So flog der Pilot mit Peter Kuntze über Norderney und ein paar Nachbarinseln – und landete nach gut 20 Minuten pünktlich zur Abfahrt der Fähre nach Norddeich wieder auf der Insel. „Man hat am Strahlen in seinen Augen sehen können, wie sehr ihn das gefreut hat“, erinnert sich Zita Hövemann an das Gesicht des Sohnes, als er erlebte, wie das Flugzeug mit seinem Vater abhob.

Großes Lob für Zita Hövemanns Hartnäckigkeit

Das bestätigt auch der Dankesbrief, den die Familie ein paar Tage später an das Malteser-Herzenswunsch-Team geschickt hat: „Vielen lieben Dank für ihre Hilfe. David und mein Vater waren unheimlich glücklich, das Meer wiedersehen zu dürfen und hatten einen wunderschönen Tag. Die Luft tat Davids kranken Bronchien sehr gut. Er liebte es dort.“

Ein besonderes Lob gab es für Zita Hövemann. „Sie hat sich wirklich richtig ins Zeug gelegt und hartnäckig versucht, uns einen perfekten Abschluss zu ermöglichen, mit dem Rundflug für meinen Vater bei Sonnenuntergang. Ich habe meinen Vater selten so glücklich erleben dürfen. Und, dass unsere herzkranke alte Hündin Sheila auch nochmal das Meer kennenlernen durfte, hat uns allen sehr viel bedeutet“, schreibt Tochter Mary Kuntze.

Aber nicht nur sie habe der Tag glücklich gemacht, sagt Zita Hövemann im Rückblick. „Auch uns. Denn meine Mutter und ich durften erleben, wie man durch so kleine Dinge das Leben von anderen sehr viel besser machen.“

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