„Gegen die Lehre der katholischen Kirche“

„Maria 2.0“: Konservative Katholiken kritisieren Frauen-Streik

Das konservative „Forum Deutscher Katholiken“ kritisiert den Kirchenstreik „Maria 2.0“. Es werde „in durchsichtiger Weise der sexuelle Missbrauch instrumentalisiert, um das Frauenpriestertum durchzusetzen“.

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Das konservative „Forum Deutscher Katholiken“ kritisiert den Kirchenstreik von Frauen, der – in Münster initiiert – unter dem Titel „Maria 2.0“ bundesweit Kreise zieht. Mit der Aktion werde „in durchsichtiger Weise der sexuelle Missbrauch instrumentalisiert, um das Frauenpriestertum durchzusetzen“, erklärte Forums-Sprecher Hubert Gindert.

„Ein Aufruf zum Boykott von Gottesdiensten bedeutet eine neue Qualität in der Auseinandersetzung innerkirchlicher Kräfte gegen die Lehre der katholischen Kirche“, so Gindert. Das „Forum Deutscher Katholiken“ versteht sich als lockerer Zusammenschluss von Gläubigen, die sich als „kirchentreu“ bezeichnen. Es entstand im Jahr 2000; seinerzeit sahen sich die Beteiligten auch noch ausdrücklich als „papsttreu“.

 

Aufruf, streikende Verbände zu verlassen

 

Gindert verwies darauf, dass auch katholische Frauenverbände die Aktion unterstützen; namentlich nannte er einen Aufruf der Vorsitzenden des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Da nicht bekannt sei, dass die KDFB-Bundesleitung eingeschritten sei, rufe das „Forum“ jene KDFB-Mitglieder, „die sich der Lehre der katholischen Kirche verbunden fühlen, auf, aus dem 'Katholischen Deutschen Frauenbund' auszutreten“ und eine „neue glaubenstreue Organisation“ zu gründen“.

Der KDFB erklärte, den Austritts-Aufruf nicht nachvollziehen zu können. Durch die Studie der Deutschen Bischofskonferenz zum sexuellen Missbrauch seien Zusammenhänge zwischen Missbrauch und klerikaler Kirchenstruktur in neuer Qualität deutlich geworden.

 

KDFB weist Kritik zurück

 

Eine grundlegende Reform der Kirche inklusive einer Neubewertung der Rolle der Frau hielten auch viele Bischöfen für notwendig, so der KDFB. Bei „Maria 2.0“ gehe es nicht um einen Boykott von Gottesdiensten, sondern um die Niederlegung von kirchlichen Diensten, die von Frauen versehen werden, und um die Feier alternativer Gottesdienste vor der Kirchentür.

Im Bistum Münster hatte unter anderem die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) alle KFD-Gruppen aufgerufen, den Kirchenstreik zu unterstützen.

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