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Vom 11. bis zum 18. Mai rufen an vielen Orten des Bistums Münster Frauen dazu auf, sich an der Protest-Aktion „Maria 2.0" zu beteiligen. Hier ein Überblick über die Aktivitäten.
Am morgigen Samstag, 11. Mai, startet in vielen Gemeinden des Bistums Münster die Protest-Aktion „Maria 2.0“. Bis zum 18. Mai wollen vor allem Frauen, die im kirchlichen Ehrenamt verwurzelt sind, gegen sexuellen Missbrauch und die Ausgrenzung von Frauen in der Kirche protestieren. Eingeladen zu den Veranstaltungen sind Männer wie Frauen.
Während der Aktionswoche wollen die Frauen keine Kirche betreten, keine Dienste oder andere Aufgaben übernehmen und die Gottesdienste vor den Kirchentüren feiern.
Individuelle und kreative Aktionen für „Maria 2.0“
Von Kevelaer bis Hörstel, von Rheine bis Dorsten, von Kleve bis Ahlen, von Tecklenburg bis Recklinghausen – im gesamten Bistum Münster werden sich katholische Frauen an der Protestwoche vom 11. bis 18. Mai beteiligen. Die Ausgestaltung ist sehr unterschiedlich.
So lädt „Maria 2.0“ in Heilig Kreuz Münster neben Wortgottesdiensten am 11., 12. und 18. Mai vor der Kirche zu einer „Marienandacht mit Frauenmahl“ (15. Mai, 20 Uhr) und einem „Wortgottesdienst im Sinne von Taizé“ (17. Mai, 18 Uhr) ebenfalls vor der Kirche ein.
Pfarrer in Münster bezieht klare Position
Vertreterinnen aus Münster-Wolbeck erklärten auf einer Veranstaltung, dass sie eine Woche lang die Pfarrbücherei schließen, keinen Blumenschmuck herstellen und keine Dienste versehen. Stattdessen wollen sie auf dem Kirchplatz Gottesdienst feiern.
Unterstützung bekommen sie von ihrem Pfarrer. „Mein persönliches Dilemma besteht in meiner Aufgabe, die sonntägliche Eucharistie mit der Pfarrei zu feiern, und meiner klaren Position für die Anliegen und Forderungen von ‚Maria 2.0‘“, postete Jörg Hagemann, Pfarrer in Wolbeck und Stadtdechant von Münster, auf seiner Facebook-Seite: „Daher werde ich am Wortgottesdienst der Frauen und Männer vor der St.-Nikolaus-Kirche teilnehmen und im Anschluss die Eucharistie in schlichter Form in der Kirche feiern. Beten wir miteinander und füreinander und für unsere Kirche.“
Weitere Aktionen von „Maria 2.0“ im Bistum Münster
Die KFD Recklinghausen und weitere Frauen aus den Gemeinden unterstützen „Maria 2.0“ mit einer Aktion am 11. Mai, 18.15 Uhr, auf dem Kirchplatz von St. Peter. Engagierte Frauen aus St. Margareta und St. Mauritz Münster planen nach der Aktionswoche ein Gesprächsformat unter dem Titel „Wir müssen miteinander reden“.
Das Team aus 19 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Pfarrbücherei Liebfrauen-Überwasser in Münster wird am 12. Mai zur Öffnungszeit vor der Bücherei stehen und das Gespräch mit Passanten und Lesern suchen. „Um die zahlreichen Leserinnen und Leser nicht mit einer totalen Schließung zu bestrafen, übernehmen zwei männliche Kollegen den Ausleihdienst“, schreiben sie.