Aktion von KFD und „Maria 2.0“ allein im Bistum Münster in 70 Pfarreien

„Maria 2.0“: Überwiegend positives Echo auf Thesen an Kirchentüren

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Die Teilnehmer an der Aktion „Sieben Thesen Maria 2.0“ haben größtenteils positive Reaktionen erhalten. 70 KFD-Gruppen aus dem Bistum haben sich an dem Projekt beteiligt. Abgehängte Plakate waren wohl kein Zeichen inhaltlichen Protests.

Die Aktion „Sieben Thesen“ von der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) und von „Maria 2.0“ ist nach Meinung der Initiatoren in den meisten Pfarreien im Bistum Münster gut angekommen. „Wir haben von unseren Gruppen vor Ort viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagte die Bildungsreferentin der KFD im Bistum Münster, Barbara Bruns, zu „Kirche-und-Leben.de“.

An etwa 70 Kirchen im Bistum Münster sind nach Schätzungen der KFD am vergangenen Sonntag die Plakate aufgehangen worden, auf denen die Frauen ihre Forderungen nach Reformen in der katholischen Kirche formuliert hatten. Die Aktion mit dem Titel „Sieben Thesen Maria 2.0 – an alle Menschen, die guten Willens sind“ sollte auf Themen wie den Zugang aller Menschen zu allen Ämtern in der Kirche sowie die Aufklärung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt aufmerksam machen.

 

Nur wenige Verbote

 

Nur in einigen Fällen habe es negative Rückmeldungen gegeben, sagte Bruns: „Einigen Gruppen wurde es im Vorfeld verboten, die Thesen aufzuhängen, in anderen Pfarreien wurden die Plakate schnell wieder entfernt.“ Insgesamt aber habe die Aktion auch von den Verantwortlichen vor Ort viel Zuspruch erfahren. „Den erleben wir für unsere Anliegen mittlerweile generell verstärkt, auch von vielen Geistlichen.“

Das betont auch Hans-Bernd Köppen, Leitender Pfarrer in St. Lamberti Münster. „Mit den Forderungen der Frauen kann ich viel anfangen – es ist wichtig, dass sie auf der Tagesordnung stehen.“

 

Küster entfernen Plakate

 

Die Thesen an den Kirchentüren waren für ihn eine gute Idee. Allerdings erfuhr er von ihnen erst im Nachhinein, weil die Plakate von den Türen der Kirchen seiner Innenstadt-Pfarrei zum großen Teil schon vor den Sonntagsgottesdiensten wieder entfernt worden waren. „Unsere Küster haben die Anweisung, grundsätzlich alle Schriften an den Türen zu entfernen.“

Das sei keine inhaltliche oder politische Positionierung gewesen, so Köppen. „Hätte ich im Vorfeld von der Aktion gewusst, hätte ich mich dafür stark gemacht, dass die Zettel einige Zeit hängen bleiben können.“

 

„Das Abhängen war keine theologische Entscheidung“

 

Dass das Projekt vom Überraschungsmoment leben sollte, ist ihm womöglich an weiteren Orten zum Verhängnis geworden. Auch von den Türen des Paulusdoms waren die Plakate schnell wieder verschwunden. Hier waren ebenfalls die Küster aktiv geworden. Zumal einige Türen gerade erst restauriert wurden und deshalb besondere Vorsicht mit dem Holz geboten ist. „Das Abhängen war keine theologische Entscheidung“, sagte auch Dompropst Kurt Schulte, der erst am Nachmittag an einer Hintertür ein Thesen-Plakat entdeckte.

Barbara Bruns bewertet den Thesenanschlag auch aus einem anderen Grund als wichtig und gelungen: „Nach langer ruhiger Zeit in der Pandemie und im Lockdown war es wieder ein deutlich vernehmbares Ausrufezeichen für die Idee von Maria 2.0.“ Viele Frauen aus dem Bistum hätten das begeistert zurückgemeldet.

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