Pfarrei gestaltet Eingangshalle der Kirche neu

Ein ganzes Paradies für Maria Magdalena in Lüdinghausen

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Es ist eine jahrhundertealte Tradition, eine Figur der Maria Magdalena im Eingangsbereich einer Kirche vorzufinden. Die katholische Pfarrei in Lüdinghausen hat für die St.-Felizitas-Kirche eine elegante, neue Lösung gefunden.

Seit zwei Jahren hängt im Eingangsbereich der Kirche St. Felizitas in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld ein Apostelinnen-Leuchter mit der Botschaft der Maria Magdalena: „Er lebt.“ Die Apostelin war die erste Zeugin der Auferstehungsbotschaft.

Auf Initiative der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) hat die Pfarrei nun das „Paradies“, wie der Vorraum oder Durchgang zu einer Kirche genannt wird, umgestaltet. Ein schmaler roter Teppich führt vom Apostelinnen-Leuchter zu einem hochformatigen Spiegel, auf dem Betrachterinnen und Betrachter ihren eigenen Widerschein und die Botschaft entdecken können: „Sag es weiter!“

Zwei Paradies-Worte

Die Spiegel-Installation solle an eine zentrale Überzeugung der Urchristen erinnern, sagt Dorothea Tappe von der KFD. Sie und viele weitere KFD-Frauen um Karin Finster, Kerstin Bley, Mechthilde Gerwin, Monika Wichmann, Rosita Wiegers und Reinhild Richter hatten die Gestaltung der Paradies-Halle konzipiert, die den Namen „Zwei Paradies-Worte“ trägt.

Beide Worte – „Er lebt!“ und „Sag es weiter!“ - sind durch einen roten Teppich verbunden. Wie Pastor Hector Sanchez erklärt, symbolisiert der Teppich das Unterwegssein: „Christen sind von Christus entsandt, in ihrem Alltag Licht und Salz zu sein. Und die Farbe Rot des Teppichs deutet die Verbundenheit der Christen mit Christus an.“

Verehrung als „Apostelin der Apostel“

Für das Christentum sei Maria Magdalena eine zentrale Gestalt, die als „Apostelin der Apostel“ verehrt werde, sagt Dorothea Tappe. Sie habe als erste den Auferstandenen gesehen und den anderen Jüngern ausgerichtet, was er gesagt hatte.

„Wer die Kirche St. Felizitas durch das Paradies verlässt, sieht sich im Spiegel mit der eingravierten Botschaft. Das heißt für die Betrachter: Ich bin gemeint. Ich bin beauftragt, diese Botschaft weiterzusagen.“ Auf jeden und jede Einzelne komme es an, die Osterbotschaft weiterzusagen, so Dorothea Tappe.

Kerze brennt bei Seelenämtern

Der Apostelinnen-Leuchter brennt in St. Felizitas am Samstag und am Sonntag, an dem Christen den Auferstandenen in ihrer Mitte feiern. Ebenso wird die Kerze bei Totengebeten und Seelenämtern entzündet. Hector Sanchez erläutert: „Sein Licht soll die Kirchenbesucher daran erinnern, dass der auferstandene Herr uns durch das Dunkle des Lebens und Todes begleitet und vor uns hergeht.“

Bei der Segensfeier für die neugestaltete Paradies-Halle sprachen mehrere Gemeindemitglieder persönliche Worte zum Leitwort „Ich sage es weiter, weil …“. Unter anderem sprach KFD-Frau Mechthilde Gerwin über den persönlichen Sendungsauftrag, vom Glauben zu erzählen, „damit wir und die Mitmenschen Christus als persönlichen Wegbegleiter erkennen“.

Zeichen der Gleichberechtigung

Die KFD möchte, wie Dorothea Tappe sagt, mit der Installation Zeichen für die gleichberechtigte Stellung der Frauen in der Kirche setzen. Regelmäßig feierten die KFD-Gruppen in der Region Lüdinghausen das Fest der heiligen Maria Magdalena, um jene Mirjam zu ehren, der in der frühen Kirche das Etikett der Sünderin angeheftet wurde.

Eine Marmortafel unter dem 13. Apostelleuchter – Papst Franziskus hatte Maria Magdalena als 13. Apostelin liturgisch aufgewertet - erklärt die Aussage „Er lebt!“ der Maria Magdalena so: „Du standest am Ostertag den Engeln im Grab Rede und Antwort. Du sprachst klar und offen mit dem vermeintlichen Gärtner. Du sprachst mit dem Auferstandenen und verkündetest jenen, die das Zeichen des geöffneten und leeren Grabes nicht zu deuten wussten, das Osterevangelium.“

„Paradies“ macht Frauen Mut

Die Neugestaltung des Paradieses sei in der Pfarrei gut aufgenommen worden, sagt Karin Finster von der KFD. Die Idee, Maria Magdalena einen besonderen Platz in der Kirche zu geben, mache vielen Frauen Mut, sich in der Kirche zu engagieren.

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