ORDEN

Schulen: Maristen wollen Missbrauch aufarbeiten - auch in Recklinghausen

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Die Schulbrüder haben die renommierte Münchener Kanzlei WSW beauftragt. Warum diese auf das Ruhrgebiet schauen wird.

Von KNA, ber

Die Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl-Spilker-Wastl hat einen weiteren Auftrag für ein Aufarbeitungsprojekt in der katholischen Kirche erhalten. Laut Mitteilung der Kanzlei vom Dienstag soll sie Fälle sexualisierter Gewalt seit 1945 bei den Maristen-Schulbrüdern in Deutschland untersuchen.

Es geht um Minderjährige und erwachsene Schutzbefohlene in Schulen und Internaten. Zu diesen Einrichtungen gehört die 1954 gegründete Maristenschule Recklinghausen. 2004 übernahm das Bistum Münster deren Trägerschaft. Darüber hinaus untersucht die Kanzlei die bayerischen Standorte Cham, Furth und Mindelheim. Sitz der deutschen Maristen ist Furth bei Landshut.

Kanzlei ist für Betroffene ansprechbar

Betroffene und Zeitzeugen wurden gebeten, sich in der Kanzlei zu melden. Ansprechpartner sind Rechtsanwältin Nata Gladstein und ihr Kollege Martin Pusch. Alle Mitteilungen und Gespräche würden vertraulich behandelt und ohne ausdrückliche Einwilligung nicht an den Orden weitergegeben, hieß es. Der Untersuchungsbericht werde in eigener Verantwortung der Kanzlei veröffentlicht.

Anwälte von Westpfahl-Spilker-Wastl waren bereits für mehrere katholische Bistümer als Gutachter zum Thema tätig, so in München-Freising, Aachen, Köln und Bozen-Brixen.

Maristenbrüder gibt es seit etwas mehr als 100 Jahren. Der Orden ist auf pädagogische Arbeit mit jungen Menschen spezialisiert und weltweit verbreitet. Die Brüdergemeinschaft zählt nach eigenen Angaben fast 3.100 Mitglieder in 81 Ländern. In Deutschland sind es nur noch um die 20.

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