Gast-Kommentar von Simone Toure zur Solidarität in Pandemiezeiten

Maske auf, achtsam bleiben – unseren Kindern zuliebe

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Die Corona-Impfung ist von der Politik lange Zeit als der Goldstandard angepriesen worden. Doch dann alle Vorsichtsmaßnahmen zu unterlassen, sei nicht der richtige Weg, sagt die Journalistin Simone Toure in ihrem Gast-Kommentar.

Kinder und Jugendliche haben in der Corona-Pandemie einen Beitrag großer Solidarität gezeigt. Indem sie – trotz geringer persönlicher Gefährdung durch das Virus – über Monate nicht zur Schule gingen, Freunde und Lehrer nicht persönlich trafen, trugen sie zur Reduzierung von Kontakten und zum Schutz der bis dahin weitgehend ungeimpften älteren Bevölkerung bei. Nun ist die Zeit, es der jüngeren Generation zu danken – durch das Bemühen aller Erwachsenen, weitere Schulschließungen unnötig zu machen.

„Ja, aber was kann ich denn dafür tun?“ Sich diese Frage zu stellen, ist schon mal ein erster Schritt. Denn im Unterschied zu den Schülern, die in den Lockdowns keine Wahl hatten, zur Solidarität eher gezwungen wurden, können wir Erwachsene unser Verhalten tatsächlich beeinflussen. Wir sollten diese Chance nutzen, auch im Sinne der christlichen Nächstenliebe.

 

Impfung schützt auch die Nächsten

 

Die Autorin
Simone Toure ist Politik­chefin der Hammer Tageszeitung "Westfälischer Anzeiger". Sie ist in Rheinland-Pfalz aufgewachsen und nach dem Abitur nach Münster gezogen, wo sie Politik, Philosophie und Kommunikationswissenschaften studierte. Als Redakteurin befasst sie sich hauptsächlich mit den Themen Westfalen und Kirche.

Das betrifft zum Beispiel die Impf-Zögerer. Sie mögen persönlich gute Gründe haben, warum sie noch abwarten, sich einen Corona-Impfstoff spritzen zu lassen. Vielleicht hilft es bei der Entscheidung, den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu weiten. Denn eine Impfung schützt nicht nur den Impfling – sondern auch seine Nächsten. Und je mehr Menschen geimpft sind, desto besser ist die gesamte Gesellschaft vor einer neuen, schweren Corona-Welle geschützt und desto unwahrscheinlicher werden harte Maßnahmen wie geschlossene Schulen.

Rein persönlich betrachtet wäre es für die Jüngeren übrigens auch besser gewesen, in die Klasse und in den Sportverein zu gehen, mit Gleichaltrigen zu lernen und sich zu bewegen statt zu Hause zu sitzen.

 

Rücksichtnahme unter Geimpften bleibt wichtig

 

Hat demnach, wer bereits vollständig geimpft ist, seine Solidarität gegenüber den jüngsten Mitbürgern hinreichend erfüllt? Nur dann, wenn nach der zweiten Spritze nicht sämtliche Vorsicht wegfällt.

Ja, es ist lästig, wenn beim Einkauf mit Maske die Brille beschlägt oder der Mundschutz sich im Gottesdienst in den Hörgeräten verheddert. Wen beschleicht da nicht der Gedanke: „Ich bin doch geschützt, wann kann ich die Maske endlich absetzen?“

Und doch bleibt auch unter Geimpften Rücksichtnahme wichtig. Denn auch sie können sich – wenn auch seltener – infizieren und das Virus weitertragen. Abstand halten, achtsam bleiben, sich schützen: Diese Gebote werden wir wohl noch eine Weile befolgen müssen. Auch im Sinne unserer Kinder sollte es uns die Mühe wert sein.

Die Positionen der Gast-Kommentare spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion von "Kirche-und-Leben.de" wider.

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