Glaubenskongregation erhielt laut "FAZ" Post aus Köln

Medien: Vatikan nimmt "Maria 2.0" ins Visier

  • Die vatikanische Glaubenskongregation beschäftigt sich einem Medienbericht zufolge mit der in Münster gegründeten Reformbewegung "Maria 2.0".
  • Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) meldet auf ihrer Website, Hintergrund sei "ein Brief aus Köln" und Proteste gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.
  • "Maria 2.0" im Rheinland hatte gleichwohl ihrerseits in der vergangenen Woche einen Brief an Papst Franziskus geschickt und um eine Visitation des Erzbistum Köln gebeten.

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Die vatikanische Glaubenskongregation beschäftigt sich einem Medienbericht zufolge mit der in Münster gegründeten Reformbewegung "Maria 2.0". Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) meldet auf ihrer Website, Hintergrund seien Proteste der christlichen Frauenrechtlerinnen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, weil er ein Gutachten über den Umgang mit Missbrauch im Erzbistum Köln nicht veröffentlicht. Laut FAZ sei in dieser Sache "Post aus Köln" im Vatikan eingegangen. Ein Sprecher Woelkis habe gleichwohl erklärt, der Kardinal habe Maria 2.0 "nicht angezeigt".

Vor einer Woche hatte "Maria 2.0" im Rheinland allerdings ihrerseits einen Brief an Papst Franziskus geschickt und um eine Visitationsreise eines Vatikanvertreters gebeten, "damit Sie sich ein Bild von der Lage machen können und wir gemeinsam nach neuen Wegen suchen". Diese Initiative erwähnt die FAZ nicht, ebensowenig ob die vatikanische "Beschäftigung" mit einem "Brief aus Köln" ein Befassen mit eben diesem Schreiben von "Maria 2.0" meint.

 

"Maria 2.0" und das Erzbistum Köln

 

Im Dezember 2020 war die Frauen-Reformgruppe mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund im Erzbistum Köln Initiatorin einer digitalen Demonstration, die personelle Konsequenzen von der Kölner Bistumsleitung gefordert hatte. Dabei hatten auch die früheren Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Patrick Bauer und Karl Haucke, von Kardinal Woelki gefordert, sein Schweigen zu brechen und Aufarbeitung und Beurteilung von Missbrauch in der Erzdiözese vollständig in unabhängige Hände zu legen.

Im November 2020 schließlich hatte "Maria 2.0" mit einem "Beichtmobil" vor dem Kölner Dom dafür demonstriert, das unter Verschluss gehaltene Gutachten der Münchner Anwaltskanzlei Westphal Spilker Wastl zu veröffentlichen. Die Verantwortlichen sollten ihre Schuld eingestehen, forderte die Theologin Maria Mesrian.

 

"Maria 2.0" - gegründet in Münster

 

"Maria 2.0" war 2019 unter anderem von Lisa Kötter und Andrea Voß-Frick in der Münsteraner Pfarrei Heilig Kreuz gegründet worden. Am Anfang stand ein Kirchenstreik von Frauen, mit dem sie gegen die Ausgrenzung von Frauen in der katholischen Kirche und gegen mangelnde Aufarbeitung des Missbrauchs-Skandals protestierten. Die Bewegung hat sich seitdem weit über das Bistum Münster und Nordrhein-Westfalen hinaus verbreitet.

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