Größte Wallfahrt des Oldenburger Landes mit kirchenpolitischen Positionen

Mehr als 1.100 Frauen bei Landesfrauenwallfahrt in Bethen

Mehr als 1.100 Frauen aus dem ganzen Oldenburger Land haben an der traditionellen Landesfrauenwallfahrt der KFD teilgenommen. Kirchenpolitische Positionen waren dabei unüberhorbar - auch vom Frauenseelsorger.

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Mehr als 1.100 Frauen aus dem ganzen Oldenburger Land haben an der traditionellen Landesfrauenwallfahrt der Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) teilgenommen. Der Gottesdienst thematisierte die Rolle der Frau in der Kirche und Gesellschaft. Frauen aus dem Dekanat Löningen trugen dazu deutliche Fürbitten vor. „Gott, du bist kein männlicher Gott, sondern ein Gott der Menschen, ganz gleich, wer und wie sie auch seien. Sieh die Frauen an, die ihr Leben lang im Schatten bleiben, unterbezahlt und unterbewertet, deren Dienste ohne Dank angenommen werden von Ehemännern und Kindern. Lass sie aus deiner Kraft den Mut finden, unbequem zu werden“ hieß es beispielsweise.

Zu der größten Wallfahrt des Oldenburger Landes hatten viele Kirchengemeinden Busse organisiert. Während schon viele Wallfahrerinnen bei der Basilika warteten und beteten, zogen die meisten von ihnen vom Cloppenburger St. Vincenzhaus an den Feldern vorbei nach Bethen. 45 Bannerabordnungen begleiteten sie. Bei der Basilika feierten Pfarrer Lücker und Bethens Pfarrer Dr. Dirk Költgen einen Freiluftgottesdienst mit ihnen. Vorbereitet hatten ihn Frauen aus dem Dekanat Löningen. Die musikalische Gestaltung der Messfeier übernahmen Bethens Organist Christian Kienel und eine Schola aus Lastrup. Organisiert hatte die Wallfahrt das KFD- Landesleitungsteam unter Leitung von Mechtild Pille vom Bischöflich Münsterschen Offizialat.

 

Frauenseelsorger Lücker: Lassen Sie sich nicht entmutigen!

 

In seiner Predigt bestärkte Landesfrauenseelsorger Hermann Josef Lücker die Frauen darin, für ihre Rechte in der Kirche einzustehen. „Männer und Frauen sind in der Nachfolge Christi berufen, aber nicht auf den von oben zugewiesenen Plätzen, sondern auch dort, wo jeder ihn füllen kann.“
wies Lücker die Frauen darauf hin, dass sie gleichberechtigt zu den Männern seien. „Für mich ist es keine Frage des Geschlechts, sondern des Glaubens, wer welche Stellung in der Kirche einnimmt.“ Ohne Frauen gebe es keinen Glauben in der Kirche. Eindringlich forderte er die Frauen auf, ihre Stimme zu erheben und das auch zur Ehre Gottes zu tun. „Ihre Begabungen sind in der Kirche von Nöten. Bringen Sie sich ein und lassen Sie sich nicht entmutigen. Es gibt durchaus Männer und Frauen in der Kirche, die Veränderungen wollen.“

Die Hoffnung, dass Frauen mehr Mitsprache innerhalb der Kirche gewährt werde, einte alle Anwesenden. „Wie gut, Gott, dass es Männer gibt, die dazulernen und mit den Frauen neue Wege gehen. Mach ihnen Mut“, hatte es daher in den Fürbitten geheißen.

Im Anschluss an den Gottesdienst wartete auf die Wallfahrerinnen eine reichhaltige Bewirtung. Vorbereitet hatten sie Frauen aus dem Dekanat Friesoythe. Den Erlös daraus und die Kollekte – zusammen 3.787 Euro - bekommen der Soziale Briefkasten Löningen und der Frauennotruf des DRK Cloppenburg.

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