50 Jahre Partnerschaft mit der Diözese Tula

Menschen aus Mexiko und dem Bistum Münster feiern Freundschaft

27 Gäste aus dem mexikanischen Bistum Tula und zahlreiche Aktive aus Partnerschaftsgruppen im Bistum Münster haben die 50-jährige Partnerschaft der Diözesen gefeiert: mit würdigenden Worten, viel Musik - und einem tanzenden Weihbischof.

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„Wir haben erlebt, was wir empfangen können, wenn man sich aufeinander einlassen kann“: Mit diesen Worten hat Bischof Felix Genn im Münsteraner Dom die seit 50 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den Bistümern Tula (Mexiko) und Münster gewürdigt. Nachdem im März bereits in Tula gefeiert worden war, kamen nun 27 Gäste aus Mexiko und Aktive aus Partnerschaftsgruppen in Beckum, Emsdetten, Kamp-Lintfort, Marl-Sinsen und Moers zu einem Festgottesdienst im Dom und einem Empfang im Priesterseminar Borromaeum.

Den Gottesdienst zelebrierte Genn mit seinem mexikanischen Amtskollegen Juan Pedro Juárez Meléndez sowie mit Weihbischof Stefan Zekorn, der im Bistum Münster Beauftragter für die Weltkirche ist. Außerdem standen mexikanische Priester sowie deutsche Geistliche, die eine Zeitlang im Bistum Tula gewirkt haben, am Altar.

Mexikanischer Weihrauch-Ritus

Beim „Rito de la flor“ in Münsters Dom schwenkten Frauen und Männer aus Tula Blumen und Weihrauch in die vier Himmelsrichtungen.Beim „Rito de la flor“ in Münsters Dom schwenkten Frauen und Männer aus Tula Blumen und Weihrauch in die vier Himmelsrichtungen. | Foto: Kerstin Bücker (pbm)

Traditionen aus beiden Ländern prägten die Heilige Messe. So begann sie mit dem „Rito de la flor“, einem indigenen Ritual aus dem Bistum Tula. Dabei wird als Zeichen der Anerkennung Gottes als Schöpfer Weihrauch in die vier Himmelsrichtungen geschwenkt. Zum Schluss verneigt man sich in Richtung Erde und Himmel, als Ausdruck des Dankes für die Nahrung, die die Erde hervorbringt, und für das Leben, das Gott schenkt.

In seiner Predigt sagte Genn, derzeit träten die Begriffe des Volkes und der Nation wieder überall in den Vordergrund, sie könnten aber auch abgrenzend und überheblich wirken. Die Kirche hingegen sei global. Er selbst sei von einem Besuch in Tula bereichert zurückgekommen. Bischof Juárez Meléndez sagte, die Partnerschaft sei ein großer Segen für beide Diözesen. „In der globalisierten Welt ist es noch viel notwendiger, dass wir zusammen stehen und das Evangelium leben.“

Wenn der Weihbischof zu tanzen beginnt …

Eine Mariachi-Band begleitete die Gemeinde mit schwungvollen Rhythmen in einer kleinen Prozession über den Domplatz ins Priesterseminar zum Empfang. Weihbischof Zekorn wagte zu der Musik ein Tänzchen mit einer Besucherin und versprach augenzwinkernd: „Beim 75-jährigen Jubiläum kann ich das mit dem Tanzen besser.“ Durch das Programm führten die Sprecherin des Diözesan­arbeitskreises Tula-Münster, Maren Wilmes, und Joana Gewand von der Fachstelle Weltkirche des Bistums.

Die Freundschaft zwischen den Bistümern Tula und Münster begann beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), an dem die damaligen Bischöfe Jesús Sahagún de la Parra und Joseph Höffner teilnahmen. 1968 kamen die ersten Canisianerbrüder in Mexiko an, und der Bau des Centro Social in Cardonal begann. In den folgenden Jahrzehnten wirkten Priester im jeweils anderen Bistum, wurden Partnerschaften zwischen Gemeinden gegründet und zahlreiche junge Menschen als Freiwillige entsandt.

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