"IOC-Präsident Bach hat sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit völlig diskreditiert"

Menschenrechtler: China hat IOC bei Olympia in Peking vorgeführt

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Menschenrechtler ziehen eine kritische Bilanz der zu Ende gehenden Olympischen Winterspiele in Peking. China habe das Internationale Olympische Komitee (IOC) "an den olympischen Ringen durch die Manege gezogen", sagte Jasna Causevic, Referentin für Genozid-Prävention bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Die Kommunistische Partei (KP) habe "maximalen Propaganda-Profit herausschlagen" können, während IOC-Präsident Thomas Bach "sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit völlig diskreditiert" habe.

"Das Kartell des Schweigens, unter anderem über den Völkermord an der uigurischen Bevölkerung und die Unterdrückung in Tibet, hat zusammengehalten", so Causevic. "Einigen kritischen Medienberichten zum Trotz" hätten IOC, KP und Sponsoren "das Trugbild einer harmlosen Veranstaltung in einer harmlosen Diktatur aufrechterhalten".

"Athleten sollen sich politisch äußern dürfen"

Die GfbV forderte eine "neue olympische Bewegung". Athleten bräuchten mehr Mitspracherecht und mehr Freiraum für politische Meinungsäußerungen. Menschenrechtsverletzungen sollten Sportfunktionäre und Politiker deutlich ansprechen, "nicht nur hinter verschlossenen Türen". Auch Sponsoren müssten dies unterstützen und nachweisen, dass sie bei der Herstellung ihrer Produkte nicht in Zwangsarbeit "verwickelt" seien.

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