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Mit einem feierlichen Abschlussgottesdienst ist am Sonntag (21.08.2005) der 20. Weltjugendtag zu Ende gegangen. "In meinem Herzen erklingt ein deutliches Danke! Ich bin sicher, dass es in jedem von euch ein einhelliges Echo findet", sagte Benedikt XVI. vor rund einer Million Menschen auf dem Marienfeld.
Nach der für einige Pilger recht kurzen und kalten Nacht unter freiem Himmel, wurde der Papst wie schon am Vortag mit stürmischem Jubel und "Benedetto"-Sprechgesängen empfangen. Er bedankte sich für die Sympathie der Jugendlichen und forderte sie auf: "Bleibt mir nah im Gebet! Geht eure Wege in Einigkeit! Bleibt Christus und der Kirche immer treu!"
Religion als Marktprodukt
In seiner Predigt beklagte Benedikt eine "merkwürdige Gottvergessenheit". Es entstehe der Eindruck, dass alles auch ohne Gott zu gehen scheine. Doch gleichzeitig gebe es einen "Boom des Religiösen", bei dem die Religion zuweilen aber zum "Marktprodukt" werde. Jeder suche sich heraus, was ihm gefalle. "Aber die selbst gesuchte Religion hilft uns im letzten nicht weiter", sagte der Papst. "Sie ist bequem, aber in der Stunde der Krise lässt sie uns allein."
Er rief die Jugendlichen auf, sonntags zur Kirche zu gehen. "Lasst euch nicht abbringen von der sonntäglichen Eucharistie, und helft auch den anderen, dass sie sie entdecken." Wer Christus entdeckt habe, müsse auch andere zu ihm führen. "Eine große Freude kann man nicht für sich selbst behalten. Man muss sie weitergeben."
Aus dem Glauben Gemeinschaften bilden
Die Jugendlichen sollten den Menschen helfen, "den wirklichen Stern zu entdecken, der uns den Weg zeigt: Jesus Christus." Sie sollten Gemeinschaften aus dem Glauben heraus bilden. "Sucht Gemeinschaft im Glauben, Weggefährten, die gemeinsam die große Pilgerstraße weitergehen, die uns die Weisen aus dem Orient zuerst gezeigt haben."
Der Gottesdienst stand unter dem Motto: "Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen." Konzelebranten waren der Kölner Kardinal Joachim Meisner, Kardinal Angelo Sodano, der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und Erzbischof Stanislav Rylko, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien. Außerdem waren fast 800 Bischöfe und 10.000 Priester aus aller Welt anwesend.
Weltjugendtag 2008 in Sydney
In Erinnerung an die Heiligen Drei Könige haben bei der Gabenbereitung Jugendliche und Sternsinger neben Brot und Wein auch Gold, Weihrauch und Myrrhe zum Altar gebracht. Das Logo des Weltjugendtags wurde in seine fünf Bestandteile zerlegt und symbolisch Vertretern aus fünf Kontinenten mit auf den Weg gegeben.
Unter großem Jubel gab der Papst den Ort für den nächsten Weltjugendtag bekannt: Er findet 2008 im australischen Sydney statt. Nach dem Gottesdienst machten sich die Pilger zurück auf den Weg in ihre Heimat. Am Weltjugendtag in Köln hatten Jugendliche aus 197 Nationen teilgenommen.