Ostkirche begeht das Fest der Geburt Christi am 6. Januar

Millionen Orthodoxe feiern heute Weihnachten – Papst gratuliert

Millionen orthodoxe Christen und Katholiken der orientalischen Kirchen weltweit und auch in Deutschland feiern an diesem Dienstag das Weihnachtsfest. Papst Franziskus wünschte ihnen ein frohes Fest.

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Millionen orthodoxe Christen und Katholiken der orientalischen Kirchen weltweit feiern an diesem Dienstag das Weihnachtsfest. Papst Franziskus wünschte ihnen ein frohes Fest. „Ihnen und ihren Gemeinden wünschen wir das Licht und den Frieden des Erlösers Jesus Christus“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt nach seinem Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Viele orthodoxe Christen und orientalische Kirchen richten sich nach dem alten Julianischen Kalender. Dieser liegt seit der Kalenderreform von 1582 um 13 Tage hinter dem damals eingeführten westlichen Gregorianischen Kalender. Die orthodoxen Weihnachtsgottesdienste etwa der russischen und der serbischen orthodoxen Kirche sowie der Georgier finden demnach am 6. Januar (Heiligabend) und 7. Januar statt.

 

Zwei Millionen in Deutschland feiern am 6. Januar

 

Die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland übernahmen für das Weihnachtsfest zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Gregorianischen Kalender. Das Ökumenische Patriarchat, zu dem auch die griechisch-orthodoxe Metropolie in Deutschland gehört, sowie die orthodoxen Kirchen von Rumänien und Bulgarien und das Patriarchat von Antiochien feiern wie die katholischen und evangelischen Christen am 24./25. Dezember.

In Deutschland leben laut Schätzungen etwa zwei Millionen orthodoxe Christen. Der 2010 gegründeten Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland gehören zehn Diözesan- und Weihbischöfe aus sieben orthodoxen Kirchen an. Vorsitzender ist der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos (81) mit Sitz in Bonn.

 

Was sind „Orthodoxe“?

 

Als orthodoxe oder Ostkirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet, zu der heute 14 selbstständige („autokephale“) Kirchen zählen. „Orthodox“ war dabei zunächst keine eigene Konfessionsbezeichnung, sondern bedeutet „rechtgläubig“.

Von ihrer Tradition, ihrem Bekenntnis und der Liturgie her versteht sich die Orthodoxie ungeachtet ihrer nationalen und politischen Differenzierung als eine einzige Kirche; allerdings besteht seit einem Jahr eine Spaltung zwischen Moskau und Konstantinopel um die kirchliche Unabhängigkeit der Ukraine. Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (79).

Die weltweit mehr als 220 Millionen orthodoxen Christen bilden nach Katholiken und Protestanten aller Denominationen die drittgrößte christliche Konfession. Von ihnen gehören die meisten (rund 165 Millionen) zur russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat).

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