Münsteraner Politikerin bei Kampagne des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB)

Ministerin Monika Grütters für Frauen-Priesterweihe

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädiert mit Blick auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche für die Zulassung von Frauen zum katholischen Priesteramt.

Anzeige

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädiert mit Blick auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche für die Zulassung von Frauen zum katholischen Priesteramt. „Mit mehr Frauen in der männerdominierten Kirche wären so viele Missbrauchsfälle nicht möglich gewesen“, erklärte die aus Münster stammende Politikerin am Dienstagabend bei der Berliner Auftaktveranstaltung der Kampagne „bewegen“ des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Die kirchlichen Strukturen hätten den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen begünstigt.

Frauen in Weiheämtern würden dazu beitragen, „das Gemeindeleben zu stabilisieren. Sie bringen Fähigkeiten mit, die sich von denen der Männer unterscheiden. Das würde der Kirche guttun“, betonte Grütters, die selbst KDFB-Mitglied ist. Gleichberechtigung sei ja kein Selbstzweck. Durch die Beteiligung von Frauen „entsteht Vielfalt“.

 

Grütters: Verhalten der Kirche tut weh

 

In der globalisierten Welt suchten viele Menschen nach Halt und Orientierung, so die Katholikin. „Es tut weh, dass unsere Kirche darauf kaum noch Antworten findet.“ Grütters rief die Frauen dazu auf, die Kirche „zu bewegen“.

Auch in Kunst und Kultur würden Frauen immer noch mit einem „Mangel an Wertschätzung konfrontiert“, so die Politikerin weiter. „Männer besetzen Spitzenpositionen, verdienen mehr, haben Leitungspositionen, an denen sich andere orientieren.“ Gerade angesichts der MeToo-Debatte sei Parität bei der Besetzung der Führungspositionen die beste Prävention gegen Missbrauch.

 

KDFB: Angreifer- statt Opferrolle

 

Die Berliner KDFB-Vorsitzende Barbara John forderte die Frauen dazu auf, nicht in der „Opferrolle“ zu verharren, sondern die „Angreiferrolle“ zu übernehmen.

Die bundesweite KDFB-Kampagne „Bewegen!“ war am Weltfrauentag am 8. März gestartet worden. Schwerpunktthemen sind unter anderem Frauenweihe, Solidarität und Lohngerechtigkeit. Seit seiner Gründung 1903 setzt sich der KDFB für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen ein.

Anzeige