Der Reporter-Blog von der Messdienerwallfahrt in Rom

Ministrantenwallfahrt 2024 (#4): Richtig gute Stimmung bei Papst-Audienz

Anzeige

Mehrere zehntausend Ministrantinnen und Ministranten pilgern nach Rom - unter ihnen Kirche+Leben-Volontär Paul Hintzke. In einem täglichen Blog schreibt er über die Stimmung unter den Teilnehmenden und über persönliche Erfahrungen.

30. Juli 2024, Dienstag – „Penetrante Fragen“ an einen Bischof und ein gut gelaunter Papst, Vatikan

Heute Morgen traf ich mich mit den oldenburgischen Ministranten aus St. Vitus Löningen und St. Katharina Lindern im Pilgerzentrum. Die rund 15 jungen Menschen pilgern gemeinsam durch Rom. Sie gingen den Tag etwas entspannter an, weil am Abend die große Audienz mit Papst Franziskus wartete.

Das Wallfahrtszentrum bietet unter anderem einen großen Saal mit Bühne. Dort finden auch die „Ask the Bishop“-Formate statt.

Wirklich „penetrante Fragen“?

Heute sprach der Fuldaer Bischof Michael Gerber mit den jungen Menschen. „Penetrante Fragen in der ersten Reihe stellen“ – das war Ziel eines Teilnehmers der Oldenburger Gruppe. In die erste Reihe setzte sich die „Reisegruppe Sonnenschein“, wie sie sich selbst nennt, tatsächlich. Penetrant war die Frage dann aber doch eher nicht: „Wie stehen Sie zur Diskussion über die Weihe von Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen?“ Ein Thema, das viele Menschen in der katholischen Kirche beschäftigt.

Mitgliederschwund und die Posse um Viola Kohlberger: Die Fragen der jungen Teilnehmenden drehten sich viel um kirchenpolitische Diskussionen. Das Interesse war doch recht groß. Schätzungsweise 150 Teilnehmende unterhielten sich mit Bischof Gerber.

Wo ich heute gearbeitet habe

Schon um 14 Uhr begannen die ersten Ministranten, sich in die Schlange vor der Sicherheitskontrolle zum Petersplatz zu stellen. Mich zog es hoch auf die Kolonnaden, von dort hatte ich die gesamte Veranstaltung im Blick. Ein wirklich toller Ausblick, weil man auch über die Dächer Roms schauen konnte. Natürlich hatte ich auch den Papst gut im Blick.

Es gab nur einen Haken: Die Plätze waren nicht überdacht, die Journalisten waren komplett der Sonne ausgesetzt. Unter der Pressetribüne ließ es sich da deutlich besser arbeiten.

Ein bunter Petersplatz und ein glücklicher Papst

Was gesagt wurde, konnte ich trotzdem gut hören. „Der Petersplatz ist immer schön, aber mit Euch ist er noch viel schöner“, sagte Papst Franziskus zu den Teilnehmenden. Das kann ich bestätigen: Die vielen bunten T-Shirts und Hüte machten den sonst recht grauen Petersplatz farbenfroh.

Viele Runden drehte der Papst, um die Ministranten zu begrüßen. Am Ende durfte ich ihn unverhofft auch noch einmal ganz nah sehen: Ich kam gerade aus dem Toilettengebäude, als rund fünf Meter neben mir der Papst vorbeibrauste. Ich konnte ihn zwar noch sehen, für ein Bild hat es dann doch nicht mehr gereicht.

Nach der Audienz ruft der Hunger

Carla Eggers war mit ihrer Gruppe aus Löningen und Lindern im Mitteilteil des Petersplatzes. Dem Papst kamen sie zwar nicht wirklich nah, dafür standen sie mit der Zeit immer mehr im Schatten. Die Sonne drehte sich zum Abend.

Die Stimmung heiter, doch der Hunger war dann doch auch groß: Fast alle Pilger aus dem Bistum Münster versammelten sich am Abend an der Engelsburg. „Die Lunchpakete machen eigentlich immer ganz gut satt“, sagte Arndt Kemme aus St. Katharina Lindern. Heute gab es Paninis mit Schinken und Mozzarella.

Wie es 1968 in Rom aussah

Währenddessen zeigte der 19-jährige Ministrant Bilder eines Fotoalbums vom Rom-Besuch seiner Oma 1968. Er will an genau den gleichen Orten Fotos machen, um seiner Oma zu zeigen, wie die Sehenswürdigkeiten heute aussehen. Ein Bild hat er schon sicher: die Spanische Treppe. Vor knapp 60 Jahren blühten auf der Treppe im linken und rechten Teil der Stufen noch Blumen.

Zum Ende der Wallfahrt wird er hoffentlich genug Sehenswürdigkeiten fotografiert haben. Ich begleite morgen eine Gruppe aus Bedburg-Hau am Niederrhein und bringe Ihnen ein Foto aus dem Lateran mit.

Anzeige