Hilfswerk-Chef Spiegel fordert Verantwortung für Klimawandel

Misereor begrüßt bedingt Verständigung der Kohlekommission

Die Kohlekommission hat sich zu einem Kohleausstieg bis spätestens 2038 verständigt. Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßt diesen Schritt.

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Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßt die Verständigung der Kohlekommission zu einem Kohleausstieg bis spätestens 2038. Allerdings müsse der Ausstieg, „wenn die Bundesregierung die im IPCC-Sonderbericht zu 1,5 Grad zusammengefassten Erkenntnisse der Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ernst nimmt, deutlich beschleunigt werden“, sagte Misereor-Chef Pirmin Spiegel am Samstag in Aachen. Es sei gut, dass ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess wie der der Kohlekommission einen Kompromissvorschlag ergeben habe, der auch regelmäßige Schritte zur Überprüfung in den nächsten Jahren enthält.

Für die Umsetzung müsse die Bundesregierung verstärkt das gesamtgesellschaftliche Wohl im Blick behalten. „Dazu gehört die globale Perspektive und die Übernahme von Verantwortung für den Klimawandel und seine Folgen für Milliarden Betroffene weltweit“, sagte Spiegel. Schon heute verursache Deutschlands Energiesystem Schäden in mehr oder weniger weit entfernten Regionen dieser Erde, so der Misereor-Chef.

 

„Umweltschäden und schwere Menschenrechtsverletzungen“

 

Das Hilfswerk verweist dabei auf Umweltschäden und schwere Verletzungen der Menschenrechte in den Abbauregionen von Steinkohle, die in deutschen Kraftwerken weiterhin verbrannt werde. Die Energieunternehmen dürften nicht aus der Verantwortung entlassen werden, ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht über die gesamte Lieferkette nachzukommen, erklärte Spiegel.

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