SEXUALISIERTE GEWALT

Missbrauch: Indischer Bischof soll im Bistum Münster Tat begangen haben

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Der Beschuldigte ist seit 2024 Bischof von Nalgonda. Von 2001 bis 2012 sowie von 2017 bis 2024 wirkte er als Priester in Pfarreien im Bistum Münster.

Von pbm

Gegen einen indischen Priester, der von 2001 bis 2012 sowie von 2017 bis 2024 als Priester im Bistum Münster tätig war, gibt es den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs. Der Priester hatte Ende April 2024 seine Tätigkeit im Bistum Münster beendet, weil er zum Bischof von Nalgonda in Indien ernannt worden war, meldet die Bischöfliche Pressestelle. Die Vorwürfe, die eine betroffene Person im März dieses Jahres beim Bistum Münster erhoben hat, beziehen sich auf die Jahre 2005 bis 2007.

In dieser Zeit war der Beschuldigte als Priester der Weltkirche als Kaplan in St. Gertrudis Horstmar und St. Cosmas und Damian Horstmar-Leer eingesetzt. Hier war er auch von 2017 bis 2020 als Pastor tätig, ehe er 2020 in die Pfarrei St. Bartholomäus nach Essen im Kreis Cloppenburg wechselte.

Was passiert bei Vorwürfen gegen einen Bischof?

Für Fälle, in denen es gegen einen Bischof Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gibt, hat Papst Franziskus 2019 die Verfahrensregeln festgelegt. Hiernach ist das Bistum, bei dem die Vorwürfe erhoben werden, verpflichtet, sowohl das Dikasterium für die Glaubenslehre in Rom als auch den Metropoliten der Kirchenprovinz, in dem der Beschuldigte seinen Wohnsitz hat, zu informieren. Im Fall des Bischofs von Nalgonda ist das der Erzbischof von Hyderabad, Kardinal Anthony Poola. Diesen Verpflichtungen ist das Bistum Münster nachgekommen. Kardinal Poola muss nun das Dikasterium für die Glaubenslehre bitten, die Untersuchung des Falls einzuleiten.

Unabhängig von diesem kirchenrechtlichen Verfahren hat das Bistum Münster eine Meldung an die Staatsanwaltschaft Münster gegeben. Zudem hat die betroffene Person einen Antrag im Verfahren zur Anerkennung des Leids gestellt. Da der Beschuldigte in der Vergangenheit immer wieder zu Besuch im Bistum Münster war, hat der Diözesanadministrator des Bistums, Antonius Hamers, ihm bis auf Weiteres die Ausübung sämtlicher priesterlicher Dienste im Bistum Münster untersagt.

Aufruf an Betroffene

Sollte es weitere Betroffene des Priesters geben, können diese sich unmittelbar bei den unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums Münster oder bei der Stabsstelle Intervention und Prävention unter Tel. 0251/495-15644 melden. Alle Kontaktdaten gibt es unter https://www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch.

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