Es bliebe kaum mehr als der Sozialhilfesatz zum Leben

Missbrauch: Bistum Osnabrück will Tätern Gehalt kürzen

Das Bistum Osnabrück will Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, das Gehalt bis auf 1.000 Euro kürzen. Davon sollen zudem noch Beiträge und Miete abgezogen werden.

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Das Bistum Osnabrück will Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, das Gehalt bis auf 1.000 Euro kürzen. „Wir beabsichtigen, eine entsprechende Regelung einzuführen, müssen das aber zuerst noch rechtlich abklären“, sagte Sprecher Hermann Haarmann dem Evangelischen Pressedienst.

Von den 1.000 Euro würden noch Beiträge etwa für Krankenversicherung und Miete abgezogen, sodass den Priestern zum Leben kaum mehr als der Sozialhilfesatz bliebe. Es würde aber jeder Einzelfall überprüft.

 

Ministerin lobt niedersächsische Bistümer

 

Bei der Entlassung eines Priesters aus dem Klerikerstand als kirchenrechtliche Höchststrafe würden ohnehin alle Zahlungen eingestellt, so Haarmann. Zuerst hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ über die Gehaltskürzungen berichtet.

Landesjustizministerin Barbara Havilza (CDU) lobte unterdessen die Kooperation der niedersächsischen Bistümer beim Thema Missbrauch. Sie hätten den Ermittlungsbehörden umfassenden Zugang zu den erforderlichen Unterlagen gewährt, sagte Havliza bei einer „Aktuellen Stunde“ im Landtag in Hannover. „Die umfassende Aufklärung der im Raume stehenden Vorwürfe ist selbstverständlich Aufgabe der Justiz und nicht der Kirche.“

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