Anzeige
Erste Fälle aus den 1960-er Jahren sind bekannt. Nun werden Kloster, Internat, Schule und Pfarrei von Rechtsanwältinnen durchleuchtet.
Die Missionare von Mariannhill lassen sexualisierte Gewalt und grenzverletzendes Verhalten durch Ordensangehörige und Angestellte in Reken im Kreis Borken extern aufarbeiten. Damit haben sie die Kölner Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch beauftragt, teilt der Orden mit.
Betroffene, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von Geschehnissen im Kloster der Mariannhiller Missionare, im ehemaligen Internat, im Gymnasium Maria Veen und in der Pfarrei in Reken sind gebeten, sich zu melden. 2023 waren bereits Fälle aus den 1960-er Jahren bekannt geworden.
Ziel der Untersuchung
Angaben in Gesprächen, Berichten und Unterlagen sollen vertraulich behandelt und nur nach schriftlicher Einwilligung für den Abschlussbericht verwendet werden. Im später im Internet zugänglichen Bericht würden Daten nötigenfalls anonymisiert, heißt es.
Die Untersuchung solle das Ausmaß der Fälle dokumentieren, die Bedingungen und Strukturen, die sie ermöglicht haben, und den Umgang von Orden und Schule mit Betroffenen und Tätern. Die Anwältinnen wollen ihre Arbeit laut Angaben von Missbrauchs-Betroffenen begleiten lassen. Dafür haben sie bereits Martin Schmitz gewonnen, der die Betroffenen-Selbsthilfe Rhede / Münster mitgegründet hatte.
Wer sind die Untersuchenden?
Ladenburger und Lörsch sind nach Ordensangaben seit Jahren schwerpunktmäßig mit der Beratung und Vertretung von Betroffenen sexualisierter Gewalt befasst. Sie führen seit 2016 zudem Anhörungen für die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs durch, die Bundestag und Bundesregierung eingerichtet hatten.
Kontakt
Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch, Neusser Straße 455, 50733 Köln, Tel. 0221 / 97312854, info(at)ladenburger-loersch.de
Martin Schmitz, Selbsthilfe Rhede / Münster, sh-rhede(at)web.de