Im Erzbistum Washington erstellt

Missbrauch: Seite zur Verteidigung von Kardinal Wuerl offline

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Das Erzbistum Washington hat eine Internetseite geschlossen, die Kardinal Donald Wuerl gegen Vertuschungsvorwürfe im Missbrauchsskandal in Schutz nehmen sollte. Im Bericht zu Missbrauch in Pennsylvania wird Wuerl mehr als 200 Mal genannt.

Das Erzbistum Washington hat eine Internetseite geschlossen, die Kardinal Donald Wuerl gegen Vertuschungsvorwürfe im Missbrauchsskandal in Schutz nehmen sollte. Im umfangreichen Bericht einer staatlichen Jury zu Missbrauch in sechs Bistümern im Bundesstaat Pennsylvania wird Wuerl mehr als 200 Mal genannt.

Als Bischof von Pittsburgh (1988-2006) soll er demnach sexuelle Übergriffe vertuscht haben. Möglicherweise stehen ihm deshalb Verhöre der Ermittler bevor. Wuerl leitet seit 2006 die Hauptstadt-Erzdiözese Washington.

 

Umfangreicher Untersuchungsbericht

 

Laut der US-Journalistin Courtney Brennan hat das Erzbistum eingeräumt, Urheber der Internetseite zu sein, und diese nach Protesten wieder offline gestellt. Auf der Seite wurde unter anderem Wuerls Einsatz für Missbrauchsprävention hervorgehoben. Der Kardinal ist auch Mitglied der römischen Glaubenskongregation, die mit der Aufarbeitung kirchlicher Missbrauchsfälle betraut ist.

Der staatliche Untersuchungsbericht spricht von rund 300 zumeist verstorbenen Priestern, die in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1.000 Kinder und Jugendliche missbraucht haben sollen. In den untersuchten Bistümern im Bundesstaat Pennsylvania habe eine „Kultur des Vertuschens“ durch ranghohe Kirchenobere geherrscht, die den massenhaften Missbrauch erst ermöglicht habe.

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