Papst Franziskus erläutert Ziel des Bischofstreffens

Missbrauch – Vatikan will Bußakt aller Bischöfe weltweit

Eine Bußfeier wird Teil des Spitzentreffens aller Bischofskonferenzen über sexuellen Missbrauch im Februar sein, zu dem Papst Franziskus nach Rom eingeladen hat. Bei der Konferenz würden auch Betroffene sprechen, gab der Vatikan bekannt.

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Papst Franziskus hat das Ziel des weltweiten Bischofstreffens zum Thema Missbrauch Ende Februar in Rom erläutert. Es sei „ganz wesentlich“, dass die Bischöfe nach ihrer Rückkehr „die anzuwendenden Gesetze kennen sowie die notwendigen Schritte unternehmen, um Missbrauch zu verhindern, sich um die Opfer zu kümmern und sicherzustellen, dass kein Fall vertuscht oder begraben wird“, heißt es in einer vom Vatikan am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.

Gleichwohl solle das Treffen vom 21. bis 24. Februar „keine akademische Konferenz“ sein. So sind neben Plenarrunden und Arbeitsgruppen auch eine Bußfeier sowie Vorträge von Betroffenen vorgesehen. Der Papst wolle an der gesamten Konferenz teilnehmen, teilte der Vatikan mit. Die Plenarversammlungen des Treffens soll der frühere Vatikansprecher Federico Lombardi moderieren. Zum Abschluss der Bischofsversammlung am Sonntag ist eine Messe geplant.

 

„Ein weltweites Problem weltweit angehen“

 

„Ein weltweites Problem kann nur weltweit angegangen werden“, begründet der Papst seine Entscheidung, die Vorsitzenden sämtlicher Bischofskonferenzen und Ostkirchen sowie Vertreter katholischer Orden in den Vatikan einzubestellen. Angesichts hoher Erwartungen an das Treffen betont der Vatikan, die Kirche stehe nicht erst am Anfang ihres Kampfes gegen Missbrauch. Die Versammlung sei eine wichtige Etappe „auf dem schmerzhaften Weg“, den die Kirche schon „seit 15 Jahren entschieden und ununterbrochen“ gehe.

Dem Vorbereitungsgremium für das Bischofstreffen gehören Chicagos Kardinal Blase Cupich, Kardinal Oswald Gracias aus Bombay, Maltas Erzbischof Charles Scicluna und der deutsche Jesuit und Psychologe Hans Zollner als Leiter des päpstlichen Kinderschutzzentrums an. Beteiligt sind weiter der Leiter der päpstlichen Kinderschutzkommission, Kardinal Sean Patrick O'Malley, und die Italienerinnen Gabriella Gambino und Linda Ghisoni, Untersekretärinnen der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben.

Text um 16 Uhr deutlich erweitert.

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