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Rund 370 Männer und Frauen, darunter 272 Bischöfe aus aller Welt, kommen im Oktober zur Synode nach Rom. Zu Beginn will Papst Franziskus einen öffentlichen Bußakt wegen der Verfehlungen der Kirche in Sachen Missbrauch.
Zum Beginn der finalen Phase der katholischen Weltsynode soll es nach dem Willen von Papst Franziskus einen öffentlichen Bußakt wegen Verfehlungen der Kirche geben, insbesondere im Umgang mit sexuellem Missbrauch. Dabei werde es vor allem um die Verfehlungen gegenüber den „Unschuldigen und Schutzlosen“ gehen, erklärte Synodengeneralsekretär Kardinal Mario Grech am Montag im Vatikan. Als weitere Themen des Bußaktes nannte er unter anderem das Versagen gegenüber Kriegsopfern sowie gegenüber Migranten und Flüchtlingen.
Man wolle bei dieser Gelegenheit nicht die Sünden anderer anklagen, so der maltesische Erzbischof. Vielmehr gehe es darum, sich selbst als Teil jener zu bekennen, die durch Tun oder Unterlassen Leiden verursacht hätten. Der Papst werde am Ende im Namen aller Gläubigen eine Vergebungsbitte vor Gott und der gesamten Menschheit wegen dieser Schuld formulieren. Zuvor würden je ein Opfer von Kriegsgewalt, ein Geflüchteter sowie ein Betroffener sexualisierter Gewalt von ihren Leiden berichten, sagte Grech.
Bußakt am 1. Oktober
Die finale Sitzung der Weltsynode tagt vom 2. Oktober bis 27. Oktober im Vatikan. Unter den 368 Anwesenden sind rund 270 Bischöfe und Kardinäle; etwa ein Siebtel der Teilnehmenden sind Frauen. Thema der Synode sind neue Mitberatungs- und Mitbestimmungswege in der katholischen Kirche. Der Bußakt soll am Vorabend des Beratungsbeginns der Synode im Petersdom stattfinden, also am Dienstagabend, 1. Oktober.