Gespräche über gemeinsame Geschichte und koloniales Erbe nötig

Missio-Referentin: Rassismus macht vor Kirchentür nicht halt

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Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem macht aus Sicht von Weltkirche-Expertin Marita Wagner auch nicht vor der Kirchentür halt. Wagner sagte, die Frage sei, "wie wir diese Vielfalt auch in den Strukturen unserer Kirche sichtbar machen können." Es gebe bewussten und unbewussten Rassismus.

Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem macht aus Sicht von Weltkirche-Expertin Marita Wagner auch nicht vor der Kirchentür halt. "Die Frage ist also: Wie besetzen wir auch unsere offiziellen Kirchenämter und Organisationen mit diversen Personen?", sagte die Weltkirche-Referentin des katholischen Hilfswerks Missio Aachen, Marita Wagner, am Sonntag dem Kölner Online-Portal domradio.de. Da sei die Frage, ob es nicht noch Nachholbedarf gebe.

"In Anbetracht der Tatsache, dass jeder Katholik einen weltkirchlichen Lebenshintergrund hat, können wir eigentlich nicht davon ausgehen, dass wir eine weiße Kirche sind", erklärte Wagner. "Die Frage ist, wie wir diese Vielfalt auch in den Strukturen unserer Kirche sichtbar machen können."

 

Bewusster und unbewusster Rassismus

 

Menschen seien alle gleichwertig, aber eben nicht gleich, betonte Wagner. "Ich glaube, das verwechseln wir manchmal ganz gerne." Alle sollten die gleichen Rechte und Privilegien genießen dürfen. Die Realität sehe aber oft anders aus und es machten nicht alle die gleichen Erfahrungen.

Es gebe bewussten und unbewussten Rassismus, sagte die Referentin weiter. Der unbewusste sei "viel subtiler, und darüber müssen wir nachdenken: Wie subversiv und unbewusst auch rassistische Denkmuster uns prägen, weil wir so sozialisiert wurden." Es gehe nicht darum, generell alle weißen Menschen zu tribunalisiseren. Vielmehr gehe es darum, "dass wir darüber ins Gespräch kommen, über unsere gemeinsame Geschichte, über unser koloniales Erbe nachdenken und dadurch dann auch innerhalb unserer Kirche neue Lern- und Reflexionsräume aufzumachen".

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