Wie läuft es mit den Pastoralen Räumen? (2) - Region Coesfeld-Münster-Warendorf

Moderator Schlettert: Pfarreien lehnen verdeckte Megafusionen ab

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In den Pfarreien und Dekanaten des Bistums Münster haben die Beratungen über die Bildung Pastoraler Räume begonnen. Durch eine engere Zusammenarbeit eigenständiger Pfarreien soll eine Antwort auf die Veränderungen kirchlichen Lebens gegeben werden. Wie die ersten Diskussionsrunden in den Kreisdekanaten Coesfeld, Münster und Warendorf verlaufen, erläutert im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ Matthias Schlettert. Der Pastoralreferent aus Borken begleitet für diese Kreisdekanate den Prozess zur Schaffung pfarreiübergreifender Kooperation.

Herr Schlettert, in der Region Coesfeld-Münster-Warendorf fungieren Sie als Prozessbegleiter bei der Entwicklung neuer pastoraler Strukturen. Wie verliefen bislang die Diskussionen in den Dekanaten?

Bis dato haben wir etwa die Hälfte unserer Veranstaltungen durchführen können. Coronabedingt mussten einige Treffen bis Ende August aufgeschoben werden. So verschieden die Regionen sind, so unterschiedlich war bisher auch der Verlauf. Die Gespräche in den Pastoralkonferenzen und in den Abendveranstaltungen mit den Gremien- und Verbandsvertreterinnen und -vertretern waren durchweg von einer großen Ernsthaftigkeit getragen. Es gab und gibt kritisch-konstruktive Einwände zu den vorgeschlagenen Pastoralen Räumen, aber auch viel Verständnis dafür, dass das Bistum Münster sich zukunftsfähig neu aufstellen möchte.

Wie bewerten Sie die Bereitschaft der Pfarreien, die Struktur-Fragen im Sinn der Zusammenarbeit unter den Gemeinden anzugehen?

So könnten nach Vorschlag der Bistumsleitung die künftigen Pastoralen Räume im Kreisdekanat Warendorf aussehen. Der Entscheidungsprozess darüber läuft derzeit in den Pfarreien. | Grafik: Bistum Münster
So könnten nach Vorschlag der Bistumsleitung die künftigen Pastoralen Räume im Kreisdekanat Warendorf aussehen. Der Entscheidungsprozess darüber läuft derzeit in den Pfarreien. | Grafik: Bistum Münster

Auch hier ist die Bewertung unterschiedlich. Da sind Pfarreien, die die Strukturfragen positiv angehen. So haben erste pfarreiübergreifende Treffen in den Gremien bereits stattgefunden. Andere Pfarreien sind zurückhaltender, warten erst einmal ab und sondieren die Lage. Beide Haltungen sind nachvollziehbar. Insgesamt nehme ich allerdings wahr, dass allen Beteiligten klar ist, dass Veränderungen alternativlos sind. Viele Menschen wollen sich konstruktiv bei den sich verändernden Rahmenbedingungen einbringen.

Welche Anliegen aus den Pfarreien und Dekanaten nehmen Sie mit für die weitere Erörterung, wie die Pastoralen Räume ausgefüllt werden können?

Seelsorge braucht ein Gesicht und den persönlichen Kontakt vor Ort. Gemeindemitglieder sollen das Gefühl der geistlichen Beheimatung behalten. Eine Sorge: Pastorale Räume dürfen nicht verdeckte Megafusionen sein. Eine Frage: Wie wird sich die Seelsorge angesichts größerer Bereiche künftig gestalten, zum Beispiel bei der Firmvorbereitung? Die Stärkung der Arbeit der Freiwilligen in den Pastoralen Räumen wird oft angesprochen. Eine große Herausforderung ist, wie freiwilliges Engagement gefördert werden kann. Es gibt kein fertiges Konzept für alle Pastoralen Räume. Vielmehr müssen vor Ort Wege der Umsetzung gefunden werden. Darüber hinaus arbeiten verschiedene Themengruppen zu den vielfältigen Anfragen und Anregungen.

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