Am 4. September soll gefeiert werden

Molbergen wagt Pfarrfest-Neustart nach mehr als 20 Jahren

  • In der St.-Johannes-Pfarrei Molbergen (Kreis Cloppenburg) hatte es über Jahrzehnte kein Pfarrfest mehr gegeben.
  • Als der Pfarreirat 2019 erste Vorarbeiten für einen Neustart der Tradition geleistet hatte, kam Corona.
  • Nach drei Verschiebungen soll es am 4. September jetzt aber so weit sein.

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Endlich! Birgit Werrelmann hatte sich das schon immer gewünscht, schon lange vor Corona: ein Pfarrfest in ihrem Heimatdorf Molbergen. Vom Hörensagen weiß die 52 Jahre alte Vorsitzende des Pfarreirats der St.-Johannes-Pfarrei im Landkreis Cloppenburg zwar: Es gab schon mal ein Pfarrfest. Aber das muss lange her sein. „Vor meiner Zeit hier.“ Und sie ist schon seit 20 Jahren im Pfarreirat der St.-Johannes-Pfarrei.

Warum ihr das wichtig ist? „Weil wir mit so einem Tag Menschen ansprechen können, ihnen bewusst machen, was es alles an Gruppen in der Gemeinde gibt. Sie miteinander neu in Verbindung zu bringen.“ Und auch, um zu zeigen, dass Gemeinde nicht nur aus Gottesdiensten in der Kirche besteht, sondern dass man sich auch anders einbringen kann.

Gottesdienst im Pfarrgarten geplant

Zum Beispiel im neuen Saal des Pfarrheims. Der Anbau wurde im Herbst fertig. „Und viele haben ihn vielleicht noch gar nicht gesehen. Auch dafür ist ein Pfarrfest eine gute Gelegenheit.“ Der Gottesdienst beim Pfarrfest soll bei gutem Wetter im Pfarrgarten stattfinden, der direkt an das Gelände hinter dem Pfarrheim grenzt.

Gruppen hat die Gemeinde eine ganze Reihe zu bieten. Birgit Werrelmann zählt auf: zwei Liturgiekreise mit je spezieller Ausrichtung, die Landjugend, ein Familien-Gottesdienstkreis, der Basarkreis, mehrere Familienkreise, der Gemeinde- und Familienausschuss des Pfarreirats, die Seniorengemeinschaften in Peheim und Molbergen, Messdiener, die Kolpingsfamilie.

Nicht nur die Gemeinde ist eingeladen

Birgit Werrelmann ist Vorsitzende des Pfarreirats von Molbergen St. Joahnnes. | Foto: Michael Rottmann
Birgit Werrelmann ist Vorsitzende des Pfarreirats von Molbergen St. Johannes. | Foto: Michael Rottmann

„Ein Pfarrfest kann auch Menschen für die Gemeinde interessieren, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen“, sagt Ulrike Bley. Die 48-Jährige aus dem Pfarreirat gehört wie Birgit Werrelmann zum Ausschuss, der das Pfarrfest vorbereitet. „Der Gottesdienstbesuch hat ja auch in Molbergen stark nachgelassen“, sagt sie. Über den lockeren Rahmen eines Pfarrfestes sollen nun darüber hinaus Menschen für die Angebote der Gemeinde gewonnen werden. Nur über Gottesdienste, auch wenn sie interessant und vielfältig vorbereitet seien, „schaffen wir das nicht mehr“.

Doch die Idee hatte schwierige Hürden zu nehmen. 2019 hatten sich erstmals ein Team in einem Festausschuss getroffen – für ein Fest 2020. Mit dem Corona-Lockdown verschoben die Mitglieder das Ganze auf 2021, dann notgedrungen noch einmal auf 2022 und im März von Juni auf die Zeit nach den Sommerferien: Am 4. September wird es so weit sein.

Alle Gruppen können sich präsentieren

Das bisherige Echo der Gruppen aus dem Dorf ermutigt die Vorsitzende, nicht nur das der katholischen Gruppen. Musikvereine und Chöre wollen ein Ständchen bringen, Landfrauen die Kaffeetafel im Pfarrsaal organisieren, das Deutsche Rote Kreuz fürs Mittagessen sorgen.

Ob sich auch die Pfingstlergemeinde beteiligt, können die Frauen nicht sagen, sind aber skeptisch. Es sei unwahrscheinlich, dass sie zu einem Pfarrfest der Katholiken kämen. Die Pfingstler machen durch den hohen Anteil an Russlanddeutschen im Ort einen Großteil der Bevölkerung aus. Eingeladen sind sie auf jeden Fall. Und vielleicht begleiten einige Eltern ihre Kinder, die sich über einen der fünf katholischen Kindergärten am Pfarrfest beteiligen. „Wir würden uns freuen“, sagt Ulrike Bley.

Künftig vielleicht alle zwei Jahre ein Fest

Ulrike Bley gehört zum Festausschuss für das Pfarrfest und ist Mitglied des Pfarreirats von Molbergen. | Foto: Michael Rottmann
Ulrike Bley gehört zum Festausschuss für das Pfarrfest und ist Mitglied des Pfarreirats von Molbergen. | Foto: Michael Rottmann

Das Pfarrfest soll einen eher kleinen Rahmen bekommen, also ohne Zeltparty mit Live-Musik am Vorabend oder Umzug durch das Dorf. Sondern: Start mit einem gemeinsamen Gottesdienst, Mittagsimbiss rund um die Kirche, Kinderbelustigung und Gelegenheit für Gruppen, sich zu präsentieren, Kaffeetrinken und Ende gegen 17 Uhr.

Den Plan für die Zukunft erklärt Ulrike Bley: „Vielleicht alle zwei Jahre ein Pfarrfest, abwechselnd mit einem Patronatsfest.“ Der Aufwand soll aber überschaubar bleiben. Also nicht von Jahr zu Jahr größere Aktionen oder Attraktionen. Damit niemand Angst davor haben müsse, dass ihn die Mitarbeit überfordert. „Es muss für uns und die Gruppen leistbar bleiben. Sonst hat ja keiner mehr Lust dazu“, sagt Birgit Werrelmann.

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