STIFTUNGEN

Nach Missbrauchs-Gutachten: Bischof-Tenhumberg-Stiftung hat neuen Namen

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Nach dem Münsteraner Missbrauchsgutachten hatte die Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung ihre Umbenennung angekündigt. Wie sie nun heißt.

Von ber, pbm

Die Münsteraner Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung hat sich umbenannt und heißt nun „Bischöfliche Stiftung Lebensbeginn“. Da Bischof Tenhumberg (1915-1979) im Umgang mit sexuellem Missbrauch schwere Fehler nachgewiesen wurden, erfolge nun die Umbenennung, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung der Bischöflichen Pressestelle. Darüber hinaus betone der neue Name das Stiftungsanliegen besser.

Bischof Felix Genn dankte den Stiftungsverantwortlichen für die Entscheidung zur Umbenennung: „Ich denke, dass das für Betroffene sexuellen Missbrauchs und seiner Vertuschung ein wichtiges Zeichen sein kann.“ Das gelte umso mehr, als die Stiftung es sich zur Aufgabe gemacht habe, Frauen in Not zu helfen und sie nicht alleine zu lassen. „Als Kirche, als Christinnen und Christen, ist es nicht unsere Aufgabe, Menschen zu verurteilen oder zu bevormunden, sondern ihnen zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen“, so Genn.

Forscher: Tenhumberg vertuschte Missbrauch

Die Stiftung hatte ihre Umbenennung bereits nach der Veröffentlichung des Missbrauchs-Gutachtens für das Bistum Münster im Juni 2022 angekündigt. Laut der Stiftungsvorsitzenden Sigrun Schneiders sei die Umbenennung schon „mehr als ein Jahr“ vor Veröffentlichung des Berichts angedacht gewesen und hätte sich durch diesen nur bestätigt.

Während der Amtszeit von Heinrich Tenhumberg (1969-1979) als Bischof von Münster sei es in Zusammenhang mit sexualisierten Übergriffen durch Priester zu Leitungsversagen gekommen. Die zuständigen Forscher werfen dem verstorbenen Bischof Vertuschung vor.

Finanzielle Hilfe ist Stiftungszweck

Die Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stifung wurde 2000 vom damaligen Münsteraner Diözesanbischof Reinhard Lettmann (1933-2013) gegründet. Laut Satzung besteht ihr Stiftungszweck in der „Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden in Notlagen […], während und bis zu drei Jahre nach einer Schwangerschaft“.

2024 stellte die Stiftung 100.000 Euro zur Verfügung, die die Beraterinnen der 24 katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen im Bistum Münster zur finanziellen Unterstützung einsetzen können.

Weitere Informationen zur Stiftung sind im Internet zu finden: www.stiftung-lebensbeginn.de

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