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Münsters Karnevalsprinz im Bischofshaus: Lob für Demokratie-Kampagne

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Zu welchem Geschenk von Stadtprinz Sascha I. der Bischof “ist okay” sagte - und warum es diesen Karnevalsempfang beinahe nicht gegeben hätte.

Kirche und Karneval – das passt zusammen. Und das nicht nur, weil Münsters Stadtprinz Sascha I. von Zabern am Samstag beim Empfang der Karnevalisten im Bischofshaus am Domplatz mit Bischof Felix Genn über Rieslingweine fachsimpelt oder der Bischof „mit 75 Jahren gut zur Altersstruktur der Prinzengarde passe“, wie augenzwinkernd zur Freude aller Anwesenden festgestellt wurde. „Wir verbinden Menschen und setzen uns gemeinschaftlich für das Gute in der Gesellschaft ein“, fasst von Zabern zusammen. Dafür sei nicht zuletzt die von Bistum, Caritas und BDKJ ins Leben gerufene Kampagne „Mensch Münster! Lebe Freiheit!“, ein Zeichen, die der Münstersche Karneval ausdrücklich unterstütze.

Prinz und Prinzengarde, angeführt von Generalprinzmarschall Paul Middendorf, wurden am Samstagvormittag um 11.11 Uhr begleitet vom Jugendprinzenpaar Lara-Marie I. Thomas und Bert I. Müller samt ihrer Garde, sowie der Karnevalistischen Stadtwache mit Stadtlore Lea Marie Forster.

Der Bischof schmunzelt

Was das traditionelle Gastgeschenk angeht, hatte sich der Prinz vorher erkundigt, worüber der Bischof sich freuen würde, und sich dann für drei Rieslingweine entschieden. „Ist okay“, schmunzelt der Bischof, der als Weinkenner gilt, als er die Flaschen betrachtet und fügt hinzu „Dann weiß ich jetzt ja auch, was im Hotel Atlantic serviert wird.“ Sascha I. von Zabern, hauptberuflich Direktor des Hotels, vermag es auch, den Bischof mit einer erstaunlichen Verbindung zu verblüffen „Einen meiner ersten Karnevalszüge habe ich in Ihrem Geburtsort Burgbrohl erlebt. Damals wohnte ich mit meiner Familie in Obervinxt in der Schnee-Eifel.“

Jugendprinz Bert I. Müller und seine Prinzessin Lara-Marie I. Tomas bedankten sich bei Bischof Genn, dass er junge Menschen immer wieder darin bestärke, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. „Sie haben stets ein offenes Ohr für uns junge Leute“, fügt Jugendprinz Bert I. hinzu. 

Empfang abschaffen?

Genn, der die Karnevalisten vermutlich zum letzten Mal in seiner Amtszeit als Bischof von Münster in seinem Haus begrüßte, blickte zurück: „Als ich hier als Bischof anfing, wurde mir nahegelegt, dass ich den Empfang für die Karnevalisten und auch die Messe Tags darauf mal am besten abschaffen solle. Das habe ich natürlich nicht getan.“ Kirche und Karneval seien stark verbunden, nicht zuletzt in ihrem Engagement für ein friedliches Miteinander. 

Traditionell endet der Empfang im Bischofshaus mit einem Tanz-Auftritt der Stadtlore Lea Marie Forster und der Stadtwache, und einem anschließendem Umtrunk. 

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