Renovierungen nach fast einem Jahr abeschlossen

Münsters Überwasserkirche wird am Sonntag wiedereröffnet

Sie gehört zur „Skyline“ von Münster: die so genannte Überwasserkirche. Fast ein Jahr war die älteste Pfarrkirche der Stadt wegen Renovierung geschlossen. Das Warten hat sich gelohnt.

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Münsters berühmte „Überwasserkirche“ wird nach fast einem Jahr wieder eröffnet. Mit einem Festgottesdienst feiert die Pfarrei am kommenden Sonntag um 10 Uhr die Rückkehr in ihre renovierten Kirche. „Wir freuen uns auf die Feier und danken allen Beteiligten für die guten und fristgerechten Arbeiten“, sagte Pfarrer Hans-Werner Dierkes bei einem Rundgang durch das Gotteshaus.

Münsters älteste Pfarrkirche
Die Überwasserkirche, auch Liebfrauenkirche oder Liebfrauen-Überwasser genannt, ist eine gotische Kirche in der Innenstadt von Münster. Ihr Name leitet sich von „Über dem Wasser“ ab, da sie westlich des St.-Paulus-Doms auf der gegenüberliegenden Seite der Aa liegt.  Die erste Überwasserkirche wurde am 29. Dezember 1040 auf den Titel der Geburt Mariens geweiht. Anwesend war König Heinrich III., außerdem zahlreiche Reichsfürsten und zwölf Bischöfe. Die Kirche fiel bereits im Jahr 1071 dem Feuer zum Opfer. Die jetzige Kirche wurde seit 1340 errichtet. Die Bauzeit des Turms zog sich von 1363 bis wahrscheinlich zum Beginn des 15. Jahrhunderts hin. Neben dem St.-Paulus-Dom ist die Überwasserkirche das älteste Gotteshaus der Stadt Münster.| Foto: Michael Bönte

Seit Januar 2016 war die Kirche geschlossen, um umfangreiche Arbeiten an der Innenraumsanierung vornehmen zu können. Wie Architekt Wolfgang Ubbenhorst aus Münster erklärte, werden ein neues Lichtkonzept und helle Farben die gotische Hallenkirche „neu zum Vorschein“ kommen lassen.

 

Turmsanierung kommt 2017

 

Auch Pfarrer Dierkes ist von der Helligkeit des Raums und den Möglichkeiten der Lichtsteuerung beeindruckt: „Alles wirkt großzügiger, offener. Ich wünsche mir, dass viele Kirchenbesucher diesen Raum mit neuen Eindrücken für sich entdecken.“

Kirchenvorstandsmitglied Ferdinand Garske zeigte sich erfreut, dass alle Arbeiten im Kostenrahmen geblieben sind: „Nach der Renovierung der Außenfassade in den letzten Jahren und der jetzigen Innenraumgestaltung sind wir ein großes Stück vorangekommen“, sagte Garske. Dennoch werde sich der Kirchenvorstand mit weiteren Arbeiten beschäftigen müssen, da 2017 die Turmsanierung ansteht.

 

Kosten: Drei Millionen Euro

 

Nach Auskunft von Pfarrer Dierkes belaufen sich die Kosten der bisherigen Arbeiten auf drei Millionen Euro. Den Löwenanteil übernimmt das Bistum Münster, aus Bundesmitteln flossen 95.000 Euro für die Sanierung der modernen Kirchenfenster im Chorraum. Die Renovierung des stadtprägenden Kirchturms wird voraussichtlich eine Million Euro kosten. „Wie teuer das letztlich wird, können wir noch nicht übersehen“, sagte Dierkes. Die letzte Kirchturmsanierung war erst 1999.

Im Anschluss an den Festgottesdienst am Christkönigsfest haben Gemeindemitglieder und Interessierte die Möglichkeit, bei einem Imbiss im Pfarrzentrum am Katthagen ihre Eindrücke von der Innenraumgestaltung auszutauschen. Um 12.30 Uhr und um 13.30 Uhr wird Architekt Ubbenhorst Führungen anbieten, die Renovierungsarbeiten vorstellen und technische Details erklären.

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