Caritas holt Aktion für Depressive nach Vechta

Mut-Tour: Wie Tandemfahrer für offenen Umgang mit Depressionen werben

  • Menschen mit und ohne Depressionen setzen sich für einen offenen Umgang mit dieser Krankheit ein.
  • In diesem Rahmen sind zurzeit acht Mut-Touren mit Gruppen von Tandemfahrern in Deutschland unterwegs.
  • Eine Gruppe machte nach Vermittlung des Landes-Caritasverbandes in Vechta Station.

Anzeige

Sie leisten deutschlandweite Öffentlichkeitsarbeit für Menschen mit Depressionen: Eine Gruppe von sechs Tandemfahrern der „Mut-Tour 2021“ hat am Montag Vechta besucht. Beim Empfang auf dem Alten Markt in Vechta sagte Teamsprecher Peter Krauss aus Freiburg: „Wir sind die Mut-Tour, um das Schweigen zu lösen.“ Über einen Herzinfarkt spreche jeder Mensch offen, über eine Erfahrung mit Depression jedoch kaum. Die Tandemfahrer wollten mit ihrem öffentlichen Einsatz Mut machen, zu dieser Erkrankung zu stehen, sagte Krauss.

Deutschlandweit sind zurzeit acht Tandem-Teams unterwegs. Das Team in Vechta ist das erste und am 17. Juli gestartet. Es fährt von Stadthagen nach Itzehoe. Dabei berührt es auf seinem Weg durch den oldenburgischen Teil des Bistums Münster die Städte Vechta, Cloppenburg und Oldenburg. Zu den Tandemfahrern gehören neben Krauss noch Inge Meurer aus Köln, Merle Möller aus Kiel, Franziska Radszun aus Berlin, Dietmar Reinberger aus Duisburg und Christoph Pollnick aus Stadtlohn.

 

Mut-Tour: Bundesweite Selbsthilfeaktion

 

Die Organisatoren der Mut-Tour sehen sich eigenen Angaben zufolge als „eine Art deutschlandweite Selbsthilfe-Initiative“ für Menschen mit Depressionserfahrung, bei der Betroffene, Angehörige, Helfende und andere Interessierte sich beteiligen.

Auf dem Alten Markt in Vechta begrüßte Caritas-Referentin Kerstin Willenbrink die Tandemfahrer und dankte für ihr Kommen. Willenbrink ist beim Landes-Caritasverband für Oldenburg für Selbsthilfegruppen zuständig und hatte den Besuch der Gruppe organisiert.

 

Regionale Betroffene fahren mit

 

Willenbrink begleitete die Tandemfahrer auch auf ihrem Weg ein Stück zur nächsten Station in Cloppenburg. Zusammen mit einer Gruppe aus Selbsthilfegruppen im Kreis Vechta. Darunter waren Richard und Ingeborg Kleier aus Damme. Sie berichteten, rein „aus Sympathie und Solidarität“ für die Betroffenen und die Aktion mitzufahren. Sie gehören eigentlich zu einer Selbsthilfegruppe für Kehlkopfoperierte in Damme.

Daneben fuhren Anna Beymore aus Neuenkirchen, Edeltraud Mehlhop aus Damme und Bernhard Pulsfort aus Vechta mit. Sie gehören zu Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen.

 

Landrat Herbert Winkel dankt Kirche

 

Auf dem Alten Markt begrüßte auch Landrat Herbert Winkel das Team der Mut-Tour. Er dankte dabei der katholischen Kirche, die sich nach dem Subsidiaritätsprinzip um soziale Arbeit an der Basis kümmere und so die öffentliche Hand entlaste. In diesem Fall gelte der Dank dem Landes-Caritasverband wie auch dem Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) in Vechta, der örtlichen Gruppen Räume zur Verfügung stelle.

Der Landes-Caritasverband für Oldenburg betreut nach eigenen Angaben im Landkreis Vechta etwa 75 Selbsthilfegruppen. In zehn Gruppen treffen sich psychisch Erkrankte, in vier davon ausdrücklich Menschen mit Depressionserfahrung.

Anzeige