Geistlicher wird durch Missbrauchsgutachten belastet

Nach Auszeit: Kölner Weihbischof Schwaderlapp nimmt Dienst wieder auf

  • Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp nimmt am 14. August wieder seinen Dienst auf.
  • Der durch das Missbrauchsgutachten in die Kritik geratene Weihbischof war zehn Monate in Kenia als Priester eingesetzt.
  • Jetzt will er nach eigenen Angaben wieder mit den Gläubigen austauschen.

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Nach zehn Monaten in Afrika kehrt der im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung in die Kritik geratene Weihbischof Dominikus Schwaderlapp ins Erzbistum Köln zurück. Er werde am 14. August seinen Dienst wieder aufnehmen, teilte die Erzdiözese am Donnerstag mit. Bereits in der ersten Woche werde er Gottesdienste leiten und Firmungen spenden.

Der 55-Jährige war im Oktober vergangenen Jahres auf eigenen Wunsch nach Kenia gegangen, nachdem juristische Gutachter ihm acht Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen anlasteten. So soll er in seiner Amtszeit als Leiter der Kölner Bistumsverwaltung von 2004 bis 2012 Verdachtsfällen nicht konsequent genug nachgegangen sein und Meldungen an den Vatikan unterlassen haben. Der Weihbischof bot Papst Franziskus seinen Rücktritt an, den dieser jedoch ablehnte.

Schwaderlapp auch in Kenia in der Kritik

In Kenia war Schwaderlapp in der Erzdiözese Mombasa tätig. Er hatte angekündigt, dort als einfacher Priester arbeiten zu wollen. Kritik gab es, nachdem Fotos ihn mit Bischofshut und Brustkreuz bei einem Gottesdienst zeigten. Er sei damit einem Wunsch des Erzbischofs von Mombasa nachgekommen, erklärte das Erzbistum Köln. Dieser habe ihm auch eine Mitra geliehen, weil Schwaderlapp wegen der geplanten Arbeit als normaler Geistlicher keine mitgeführt habe.

In seinen zehn Jahren als Weihbischof habe er Köln noch nie so lange verlassen, sagte Schwaderlapp. Er freue sich auf daheim. Es sei ihm wichtig, „mit den Gläubigen neu ins Gespräch zu kommen. Ich erhoffe mir einen bereichernden Austausch.“ Mit seiner Rückkehr übernimmt er laut Angaben erneut die Aufgaben als Weihbischof für den Pastoralbezirk Nord sowie als Bischofsvikar für die internationale katholische Seelsorge und für die Orden.

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