Gedenkgottesdienst im Bischofshaus in Colombo

Nach den Terroranschlägen bleiben die Kirchen in Sri Lanka geschlossen

Eine Woche nach den Terroranschlägen in Sri Lanka bleiben die Kirchen des Landes weiter geschlossen. Der Gedenkgottesdienst wurde im Bischofshaus in Colombo gefeiert.

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Eine Woche nach den Terroranschlägen in Sri Lanka sind die Kirchen des Landes aus Sicherheitsgründen geschlossen geblieben. Das Fernsehen übertrug live die von Kardinal Malcolm Ranjith im Bischofshaus in der Hauptstadt Colombo zelebrierte Messe, wie der britische Sender Sky News berichtete.

In seltener Einigkeit nahmen Präsident Maithripala Sirisena, Premierminister Ranil Wickremesinghe und Oppositionsführer Mahinda Rajapaksa an dem Gottesdienst teil. Alle drei Politiker sind Buddhisten. „In dieser Zeit werden unsere Herzen durch die große Zerstörung vom letzten Sonntag auf die Probe gestellt“, sagte der Erzbischof von Colombo im Gedenken an die Terroropfer. „Das ist die Zeit, in der in den Herzen der Menschen Fragen auftauchen können wie die, ob Gott uns wirklich liebt und ob Er mit uns fühlt“, so Kardinal Ranjith.

 

Spendenaktion der Erzdiözese Colombo

 

Die katholische Erzdiözese Colombo startete zudem eine Spendenaktion zur Unterstützung der Hinterbliebenen. Mit den Spenden soll unter anderem Kindern geholfen werden, die beide Eltern bei den Anschlägen verloren haben. Ebenso sollen Schulstipendien für Kinder ermöglicht werden, in deren Familien der Hauptverdiener getötet wurde. Weiter ist die Finanzierung psychologischer Hilfe für die Überlebenden vorgesehen, wie es auf der Webseite der Erzdiözese heißt.

Bei sechs fast zeitgleich ausgeführten Terroranschlägen auf drei Kirchen in Colombo, Negombo und Batticaloa sowie auf drei Luxushotels in Colombo waren am Ostersonntag rund 260 Menschen getötet und 500 verletzt worden. Die Selbstmordattentäter waren Mitglieder der salafistischen Organisation NTJ aus Sri Lanka, die inzwischen von Präsident Sirisena verboten wurde. Drei Tage nach dem Massaker hatte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ die Anschläge für sich reklamiert.

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