Katholische Landjugend und Landwirtschaftlicher Ortsverein halfen vor Ort

Nach der Flut: Brochterbecker packen im Ahrtal mit an

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Katholische Landjugend Brochterbeck (KLJB) und der Landwirtschaftliche Ortsverein Brochterbeck (LOV) spenden gemeinsam 4.000 Euro für Flutopfer. Außerdem starteten die Gruppen eine Busfahrt ins Ahrtal, wo sie über die Initiative „Helfer-Shuttle“ mit 2.000 anderen Freiwilligen aufräumten. Die KLJB Brochterbeck möchte auch zum Nachmachen motivieren.

Mehr als acht Wochen liegt die Hochwasser-Katastrophe in NRW zurück: „Die Flutopfer sollen nicht vergessen werden.“ Da waren sich die Katholische Landjugend Brochterbeck (KLJB) und der Landwirtschaftliche Ortsverein Brochterbeck (LOV) schnell einig und spendeten gemeinsam 4.000 Euro, darunter das Geld, das die KLJB eigentlich für Feierlichkeiten zum 70. Bestehen vorgesehen hatte. Damit nicht genug: Ein paar Klicks später hatte Julian Schulte-Laggenbeck aus dem Vorstand der KLJB einen Aufruf auf Facebook gestartet: „Wir fahren ins Ahrtal und wollen helfen!“

Um 5.45 Uhr am Sonntag ging es los: „Der Bus war leider nicht ausgebucht, aber die Truppe von 28 Personen voll motiviert“, schildert Julian Schulte-Laggenbeck im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“. Von 19 bis 65 Jahren waren viele Ehrenamtliche der KLJB und des LOV dabei, sogar aus Lienen und Ibbenbüren: „Werkzeuge wie Stemmeisen zum Beispiel, hatten wir selbst dabei, diese haben wir dann auch vor Ort gespendet.“

Den ehrenamtlichen Helfern war allerdings im Vorfeld klar, dass sie nicht einfach so in die betroffenen Gebiete fahren konnten: „Wir haben uns dem ,Helfer-Shuttle‘ angeschlossen“, erklärt der 24-Jährige. Das ist eine Initiative, die aus Ahrtaler Unternehmern besteht, die mit den Behörden kooperieren und die Helfer entsprechend in die Gebiete verteilt. „Das waren zu unserem Zeitpunkt 2.000 Freiwillige aus dem ganzen Bundesgebiet, eine logistische Herausforderung, aber die Organisatoren von ,Helfer-Shuttle‘ haben immer die Ruhe bewahrt“, berichtet Julian Schulte-Laggenbeck.

 

Mit Schutt gefüllte Straßen in Ahrweiler

 

Erleichtert, dass sie helfen konnten: Die KLJB Brochterbeck und der Landwirtschaftliche Ortsverein nach getaner Arbeit im Ahrtal. | KLJB Brochterbeck
Erleichtert, dass sie helfen konnten: Die KLJB Brochterbeck und der Landwirtschaftliche Ortsverein nach getaner Arbeit im Ahrtal. | Foto: KLJB Brochterbeck

Den Treffpunkt in Rheinland-Pfalz erreichten die Brochterbecker am frühen Morgen: „Wir wurden dann in Bad Neuenahr eingesetzt und aufgeteilt“, schildert der Schüler. Zwei Gruppen stemmten Putz von den Wänden und beseitigten Estrich aus verwüsteten Wohnungen, eine dritte Gruppe half einer Familie beim Entrümpeln und Herrichten des Gartens: „Das war schon hart, was die Bewohner uns berichtet haben. Sie hatten ihr Haus vor vier Jahren gekauft und kernsaniert. Das müssen sie jetzt alles noch mal von vorne machen.“ Diese Familie hätte aber auch betont, wie erleichtert sie seien, „dass sie die Flutnacht halbwegs überstanden haben und keiner ihrer Angehörigen zu Tode gekommen ist.“

Die mit Schutt gefüllten Straßen in Ahrweiler und Bad Neuenahr zu sehen, das war für die Helfer aus dem Tecklenburger Land „erschreckend“: „Auch wenn wir begeistert waren, was Ehrenamtliche dort schon geleistet haben, man darf nicht vergessen, wie viel Arbeit noch geleistet werden muss.“ Heizungen seien größtenteils noch nicht installiert, die Gasleitungen fehlten noch, auch werden nach wie vor Geräte gebraucht.

 

Brochterbecker sammeln weiterhin Spenden

 

Die Brochterbecker möchten noch mehr Spenden zur Anschaffung weiterer Geräte sammeln: „Und wir hoffen, dass wir durch unsere Aktion andere motivieren können, auch mal einen oder mehrere Tage dort zu helfen“, sagt Julian Schulte-Laggenbeck. Über 122.000 helfende Hände haben bisher im Katastrophengebiet mit angepackt, informiert der „Helfer-Shuttle“ auf seiner Homepage, darunter nun die kleine Busladung Brochterbecker.

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