Oldenburger Beamte landen Zufallsfund bei mutmaßlichem Täter

Nach Diebstahl aus St. Peter: Kreuz taucht bei Polizeieinsatz auf

  • Erst vor wenigen Wochen war das Altarkreuz der Forumskirche St. Peter Oldenburg gestohlen worden.
  • Bei einem Zugriff in anderer Sache hat die Polizei in Oldenburg jetzt den mutmaßlichen Täter überraschend gefasst.
  • Das seltene Kunstwerk aus dem 19. Jahrhundert kann bald wieder auf dem Altar stehen.

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Vermutlich am 18. Dezember hatte ein Dieb mit einiger krimineller Energie ein wertvolles, eigens gesichertes Altarkreuz aus der Forumskirche St. Peter in Oldenburg gestohlen. Das Entsetzen in der Gemeinde war groß. Nun ist das Kreuz völlig überraschend wieder aufgetaucht.

Wie die Polizeiinspektion Oldenburg-Ammerland mitteilt, hat sie am Abend des 24. Januar in einem Mehrfamilienhaus in Oldenburg einen 34-jährigen Mann überwältigt. Der hatte nach einem Streit mehrere Menschen mit einem Messer bedroht. Der Täter wurde festgenommen, von einem Arzt untersucht und vorläufig in die Psychiatrie eingewiesen.

Kreuz bald wieder in Oldenburger Kirche

Bei der Durchsuchung der Wohnung stieß die Polizei auf Wertgegenstände, die vermutlich aus Diebstählen stammen, darunter das Altarkreuz aus St. Peter. Wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, kann es wohl in den Besitz des Forums St. Peter zurückkehren.

Die Verwaltungsleiterin im Forum St. Peter, Eva-Maria Sommer, zeigte sich hocherfreut. Sie hoffe, dass auch weitere Kunstgegenstände, die aus der Kirche entwendet wurden, gefunden würden. Der mutmaßliche Täter hatte auch wertvolle Kristalle aus dem Altarstein im Zelebrationsaltar gebrochen.

Altarkreuz seit 1876 in der Kirche

Pfarrer Heyer betonte gegenüber „Kirche-und-Leben.de“ die hohe Bedeutung des Altarkreuzes in St. Peter für die Katholiken der Stadt. Das Altarkreuz stehe seit der Errichtung der Kirche 1876 auf dem Hochaltar. Damals waren in der Stadt erst seit wenigen Jahrzehnten wieder katholische Gottesdienste in einer eigenen Kirche erlaubt. Zuvor waren sie vom Staat über Jahrhunderte ganz verboten.

Für die Gläubigen sei es vor allem während der Weihnachtsgottesdienste schmerzlich gewesen, das Zentrum ihres Glaubens nicht vor Augen zu haben, sagte Pfarrer Heyer. Der materielle Wert des Kreuzes sei vor diesem Hintergrund zu vernachlässigen.

Kreuz in der Gestaltung einmalig

Das Kreuz wurde 2010 in einer Ausstellung für sakrale Kunst aus dem Oldenburger Land im Museumsdorf Cloppenburg gezeigt. Den damals für die Versicherung geschätzten Wert könne die eigentliche Bedeutung des Kreuzes aber überhaupt nicht ausdrücken, sagte Pfarrer Heyer.

Bei der Vorbereitung der Ausstellung hatte die Kunsthistorikerin Ruth Irmgard Dalinghaus das Kreuz wegen seiner besonderen Gestaltung als „in dieser Form in den Kirchen des Oldenburger Landes einmalig“ bewertet.

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