Pfarrheime sollen allen Menschen offen stehen

Nach Flut im Ahrtal: Pfarrer Meyrer fordert nachhaltigen Wiederaufbau

  • Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal läuft der Wiederaufbau.
  • Pfarrer Jörg Meyrer wünscht sich einen nachhaltigen Aufbau der kirchlichen Gebäude.
  • Meyrer ist bestimmt worden, den Bundespräsidenten am 13. Februar mitzuwählen.

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Der Pfarrer der Gemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler, Jörg Meyrer, wünscht sich einen nachhaltigen Aufbau des Ahrtals nach der Flutkatastrophe. „Vieles war gut, aber nicht alles. Man kann es besser und schöner machen“, sagte Meyrer der Katholischen Nachrichten-Agentur.

„Wir müssen aufbauen, nicht einfach wiederaufbauen“, betonte Meyrer. Mit Blick auf die kirchlichen Gebäude bedeute das, zu überlegen, wie diese Orte künftig aussehen sollten. Pfarrheime beispielsweise seien zuletzt sehr wenig genutzt worden. „Die könnten wir zwar wieder herstellen, aber besser fände ich, ein Konzept für einen sozialen, gemeinschaftlichen Ort zu entwerfen.“

Im Ahrtal bremsen Genehmigungen Aufbau aus

Leider seien die Anträge und Verfahren für Aufbau-Hilfen sehr kompliziert und bürokratisch, so Meyrer. Es werde noch einmal komplizierter, wenn man ein Gebäude nachhaltiger, ökologischer oder flutsicher bauen wolle. Das erfordere Genehmigungen, die es für einen einfachen Wiederaufbau nicht brauche. „Das muss man sich zeitlich und finanziell leisten können“, betonte Meyrer.

„Für unsere kirchlichen Gebäude beispielsweise wissen wir, dass wir eine alte Heizung im Keller ersetzt bekämen, aber nicht, ob eine neue, ökologischere Heizanlage bezuschusst wird.“ Er wünsche sich sehr, dass ein nachhaltiger Aufbau gelinge und das Ahrtal zu einer Modellregion werde.

Pfarrer Meyrer wählt Bundespräsidenten mit

Zugleich zeige sich, dass die Flut außer den real existierenden Mauern auch „Mauern in den Köpfen und Blasen, in denen wir uns bewegt haben“, aufgelöst habe – auch die kirchliche Blase, sagte Meyrer. „Die Abgrenzung ist weg und ich wünsche mir sehr, dass das bleibt und auch die Pfarrgebäude allen offen stehen.“

Der Pfarrer steht mittlerweile als eine Symbolfigur für das Ahrtal und wurde bestimmt, Mitte Februar den Bundespräsidenten in der Bundesversammlung mitzuwählen. Er freue sich sehr auf die Bundesversammlung und werde ein Jackett mit dem Schriftzug „SolidAHRität“ tragen, um das Ahrtal symbolisch mit nach Berlin zu nehmen.