Melanie Jansen hatte sich gegen "Spaziergänge" gegen Corona-Maßnahmen positioniert

Nach Morddrohungen gegen Pfarrerin Friedensgebet in Herne

  • Nach den Todesdrohungen gegen die Herner Pfarrerin Melanie Jansen haben Vertreter aus Kirche und Gesellschaft am Samstag mit einem Friedensgebet Solidarität gezeigt.
  • Jansen organisiert Friedensgebete im Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie.
  • Dabei hatte Jansen sich öffentlich gegen die sogenannten "Spaziergänge" als Protest gegen Corona-Maßnahmen positioniert.

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Nach den Todesdrohungen gegen die Herner Pfarrerin Melanie Jansen haben Vertreter aus Kirche und Gesellschaft am Samstag mit einem Friedensgebet Solidarität gezeigt. Mehrere hundert Menschen hätten auf dem Herner Europaplatz vor der Kreuzkirche für Frieden gebetet und ein Zeichen gegen eine Spaltung der Gesellschaft setzen wollen, teilte der evangelische Kirchenkreis Herne mit.

Unter den Teilnehmenden sei neben Vertretern der Evangelischen Kirche von Westfalen auch Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) mit einer Stadtrats-Delegation gewesen. Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises und ihre katholischen Kollegen nahmen im Talar an der Andacht teil.

Protestanten, Katholiken und Muslime solidarisch

Sie wurde geleitet von der Superintendentin des Kirchenkreises, Claudia Reifenberger und vom katholischen Pfarrer Meinolf Mika unter Beteiligung von Tuncay Nazim von der islamischen Gemeinde Röhlinghausen. Thema war das Jesuswort "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

"Woher kommt diese Wut, woher dieses Verlangen jemanden auszumachen, der schuld sein muss?", fragte Reifenberger. Aufgeheizte Stimmung verleite dazu, einfache Antworten und Schuldige zu finden.

Position gegen Corona-"Spaziergänge"

Jansen organisiert als evangelische Pfarrerin der Kreuz-Kirchengemeinde Friedensgebete im Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie. Ausgerichtet werden die Gebete gemeinsam von den Kirchengemeinden der Stadt und der islamischen Gemeinde Röhlinghausen.

Bei den Friedensgebeten hatte Jansen sich öffentlich gegen die sogenannten "Spaziergänge" als Protest gegen Corona-Maßnahmen positioniert. Nach Todesdrohungen gegen sie ermittelt nun der Staatsschutz.

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