Ehemalige Mitglieder werfen Gemeinschaft geistlichen Missbrauch vor

Nach Vorwürfen: „Totus Tuus“ bekommt neue Leitung

Im Zug ihrer Visitation erhält die Gemeinschaft „Totus Tuus“ eine Übergangsleitung. Fünf der acht Personen sollen nicht der bisherigen Leitung angehören.

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Im Zug ihrer seit 2017 andauernden Visitation erhält die Gemeinschaft „Totus Tuus“ eine Übergangsleitung. Fünf der acht Personen sollen nicht der bisherigen Leitung angehören, teilt die Gemeinschaft mit.

Ehemalige Mitglieder werfen „Totus Tuus“ geistlichen Missbrauch und sektenartige Strukturen vor. Die Gemeinschaft weist das zurück, räumte aber „kommunikative und zwischenmenschliche Fehler sowie eine Überforderung einzelner Mitglieder“ ein. Die Visitation von „Totus Tuus“ soll nach deren Angaben im Lauf des Jahres 2020 beendet werden. Im Bistum Münster ist die Gemeinschaft als kirchliche Gruppe anerkannt.

 

Wer die Übergangsleitung bildet

 

Münsters Bischof Felix Genn werde bei drei Mitgliedern der bisherigen Leitung die im Dezember turnusmäßig endende Amtszeit verlängern, hieß es. Drei weitere Leitungsmitglieder bestimmen die Mitglieder der Gemeinschaft per Briefwahl. Dabei können den Angaben zufolge alle Mitglieder gewählt werden, die der bisherigen Leitung nicht angehört haben. Zwei weitere Mitglieder der Übergangsleitung beruft Bischof Genn. Pfarrer Martin Sinnhuber, Pastor in St. Liudger Münster, solle das Leitungsteam begleiten.

Matthias Schulte, Pressesprecher von „Totus Tuus“, betont, in der Übergangsleitung gebe es sowohl Kontinuität als auch neue Mitglieder. Dies mache deutlich, dass „die Verantwortlichen des Bistums Münster die konkrete Ausgestaltung des weiteren Weges der Erneuerung der Gemeinschaft zu- und anvertrauen“. In der Mitteilung ist von einem „notwendigen Erneuerungsprozess“ die Rede.

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