Abtpräses der Kongregation von St. Ottilien an Spitze des Benediktinerordens gewählt

Deutscher Jeremias Schröder ist neuer Abtprimas der Benediktiner

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Die 22.000 Benediktiner weltweit haben einen neuen Abtprimas: Beim Äbtekongress in Rom wählten die 230 Oberen Abt Jeremias Schröder OSB aus St. Ottilien. Mit dem neuen Amt hat er bereits einige Verbindungen.

Der 59-jährige Jeremias Schröder ist neuer Abtprimas der Benediktiner weltweit. Der Äbtekongress mit seinen 230 Äbten und Oberen in Rom wählte heute Morgen den bisherigen Abtpräses der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien. Das erfuhr Kirche+Leben aus Teilnehmerkreisen. Die Erzabtei St. Ottilien bestätigte die Information.

Jeremias Schröder ist Nachfolger von Gregory Polan, der nach acht Amtsjahren zurück in sein Heimatkloster Conception Abbey in den USA kehrt. Polans Vorgänger als Abtprimas war zuvor ebenfalls Erzabt von St. Ottilien: Notker Wolf, der im April 2024 starb. Und dessen Vorgänger als Erzabt, der spätere Augsburger Bischof Viktor Dammerz, war bereits von 1977 bis 1993 Abtprimas in Rom.

Abtprimas Jeremias: Verbunden mit Rom

Als seine Leidenschaft bezeichnete Jeremias Schröder heute nach seiner Wahl das "weltweite Mönchtum und seinen Dienst an der Kirche. “Als ich jung war, hat mir unsere Hochschule Sant' Anselmo und das Gemeinschaftsleben hier in Rom ein Bewusstsein und eine Liebe für unsere weltweite Konföderationsfamilie vermittelt”, so Jeremias Schröder laut Mitteilung seines Heimatklosters. 

Obwohl er mit seinen derzeitigen Aufgaben sehr zufrieden sei, nehme er den "Dienst in Sant' Anselmo gerne an und danke meinen Mitbrüdern für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen."

Wer ist Jeremias Schröder?

Jeremias Schröder war nach Wolfs Wahl zum Abtprimas im Jahr 2000 bereits sein Nachfolger als Erzabt von St. Ottilien, was damals zugleich mit der Leitung der Kongregation mit rund 1.100 Mönchen weltweit verbunden war. 

Der neue Abtprimas wurde 1964 in Bad Wörishofen geboren, trat 1984 in St. Ottilien ein und studierte von 1985 bis 1990 an der päpstlichen Benediktiner-Hochschule Sant' Anselmo in Rom Philosophie und Theologie, anschließend Geschichte in Oxford. 1992 empfing er die Priesterweihe.

Die Heimat von Jeremias Schröder

Als die Kongregation 2012 das Amt des Erzabtes von jenem des Leiters der Kongregation trennte, wählte ihn das Generalkapitel aus rund 40 Oberen und Delegierten aus vier Kontinenten zum ersten Abtpräses und bestätigten ihn 2022 für weitere vier Jahre. 

Im deutschsprachigen Raum gehören zur Kongregation von St. Ottilien neben der Erzabtei in Oberbayern die Abteien Schweiklberg bei Vilshofen, Münsterschwarzach bei Würzburg, Königsmünster im sauerländischen Meschede, Uznach in der Schweiz und in Österreich das kleine Bergkloster St. Georgenberg in Tirol, dem Jeremias Schröder zudem als Abt-Adminstrator vorsteht.

Im Bistum Münster leben zwei Gemeinschaften nach der Regel des heiligen Benedikt (480-547): die Nonnen er Abtei Burg Dinklage (Landkreis Vechta) und die Mönche der Abtei Gerleve bei Billerbeck (Kreis Coesfeld).

Was ist ein Abtprimas?

Der Abtprimas hat seinen Sitz in der Primazialabtei von Sant' Anselmo auf dem Aventinshügel in Rom, deren einziger Mönch er zugleich ist. Überdies ist das Kloster Sitz einer päpstlichen Hochschule mit vornehmlich benediktinischen Studierenden aus der ganzen Welt. Der Abtprimas ist Repräsentant des Ordens mit seinen rund 22.000 Mönchen in 250 Klöstern weltweit, nicht zuletzt gegenüber dem Vatikan. Die Abteien sind gleichwohl völlig exemt, auch von den Bischöfen der jeweiligen Diözesen, in denen die Klöster liegen. 

Jeremias Schröder bringt aus seiner Erfahrung als Abtpräses der international verbreiteten Kongregation der Missionsbenediktiner reichlich weltkirchliche Erfahrung mit. Zudem spricht er mehrere Sprachen. 

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