Wie der neue Vorsitzende Jugendliche in Politik und Kirche stärken will

Neuer BDKJ-Vorsitzender im Bistum Münster: Was planen Sie, Herr Elbers?

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Felix Elbers (27) ist zum neuen Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster gewählt worden. Er übernimmt das Amt im Mai. Der Theologie-Student ist bereits Referent für kommunale Jugendpolitik beim BDKJ. Er will junge Menschen stärken, damit sie von Politik und Kirche wahrgenommen werden.

Herr Elbers, woher kommt Ihr Interesse an der politischen Arbeit in einem Jugendverband?

Mich hat schon immer die Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft interessiert. Und dabei besonders die Frage, wie sich junge Menschen aus ihrem Glauben heraus in politische Entscheidungen einbringen können, auch wenn sie noch nicht wählen dürfen. Es ist wichtig, mit ihnen und für sie Wege zu finden, mit denen sie erfolgreich an gesellschaftlichen Fragestellungen mitwirken können, die sie betreffen.

Welche Themen sind dabei aktuell?

Bei den Jugendlichen gibt es grundsätzlich ein politisches Interesse an vielen Dingen. Ein großes Themenfeld ist derzeit die Nachhaltigkeit, aber auch die Mitbestimmungsmöglichkeiten an sich. Junge Menschen wollen dabei nicht als die große Gruppe der Jugendlichen wahrgenommen, sondern in ihren unterschiedlichen Lebensphasen und -wirklichkeiten ernst genommen werden. Daraus ergeben sich auch regionale Themen, etwa für die Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr in ländlichen Regionen.

Welche Chancen haben junge Menschen, dass ihre Positionen auch ernst genommen werden?

Die Zugangswege sind kompliziert. In einigen Kommunen und Städten ist aber durchaus ein Bewusstsein, dass Jugendverbände und -vereine mit ihren Interessen eingebunden werden müssen. Dort werden Jugendliche dann als Experten gehört, wenn es um ihre Belange geht. Wir müssen da aber noch viel Aufklärungsarbeit leisten, Kontakt mit politischen Akteuren aufnehmen, um dafür zu sensibilisieren: Die Stimmen von Kindern und Jugendlichen müssen wahrgenommen werden.

Wie wollen Sie das in Ihrer neuen Funktion als Diözesanvorsitzender unterstützen?

Für mich bedeutet das, dass alles, was von den Mitgliedsverbänden in unsere verbandliche Diskussion hineingetragen wird, zum Thema werden kann – aus allen Regionen des Bistums, aus allen Altersgruppen, aus allen Verbänden. Denn die Fragen und Probleme sind überall anders. Wir wollen uns da immer von den Jugendverbänden und den örtlichen Gliederungen inspirieren lassen.

Gilt das auch für den Umgang mit innerkirchlichen Themen?

Natürlich, auch da wollen wir Sprachrohr sein. Aufteilung von Macht, Rolle der Frau, Segnung gleichgeschlechtlicher Paare – wir wollen alle Themen des Synodalen Wegs aus der Sicht von jungen Menschen spiegeln. Es ist unsere Aufgabe, das Meinungsbild von jungen Menschen auch dort wachzuhalten.

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