Gottesdienst mit rund 20 Bischöfen im Dom in Münster

Neuer Weihbischof Rolf Lohmann will „Licht der Welt“ sein

In einem feierlichen Gottesdienst ist der Kevelaer Pfarrer und Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann am Samstag zum Bischof geweiht worden. An der Feier im Paulusdom nahmen rund 20 Bischöfe aus Deutschland und den Niederlanden teil.

Anzeige

Rolf Lohmann, Domkapitular, Wallfahrtsrektor und Pfarrer in Kevelaer, ist am Samstag in Münster im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes zum Bischof geweiht worden. Der 54-jährige Priester soll im Bistum Münster künftig als Weihbischof in der Region Niederrhein wirken.

Lang anhaltender Beifall brandete am Ende des feierlichen Gottesdienstes auf, nachdem Lohmann segnend durch den Paulusdom geschritten war, begleitet von seinem Vorgänger am Niederrhein, Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta, und dem Weihbischof des niederländischen Bistums Utrecht, Theodorus Cornelis Maria Hoogenboom.

 

Drei Busse aus Kevelaer

 

In seinen Dankesworten unterstrich Lohmann, er wolle „Licht für die Welt“ sein. Damit erinnerte er an seinen Wahlspruch aus der Bergpredigt, „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5, 13). Er fügte schmunzelnd hinzu, er habe überlegt, „Was er euch sagt, das tut“, als Leitwort zu nehmen, aber das habe sicherlich auch falsch verstanden werden können.

Der neue Bischof dankte seinen Eltern, den Bischöfen, den Menschen in Kevelaer und seiner Heimatgemeinde in Westtünnen bei Hamm, die zum Gottesdienst nach Münster gekommen waren. Allein aus Kevelaer waren schon am morgen um halb sieben drei Busse in Richtung Münster gestartet. An der Weihe nahmen zahlreiche Vertreter von Kirche, Politik und Gesellschaft teil, darunter auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist und am Niederrhein wohnt.

 

Evangeliar, Bischofsring, Mitra und Hirtenstab überreicht

 

An der Feier nahmen rund 20 Bischöfe aus Deutschland und den Niederlanden teil, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx und der Kardinal von Utrecht, Willem Jacobus Eijk. Bischof Felix Genn zitierte in seiner Predigt den heiligen Augustinus mit den Sätzen „Für  euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ“. Das eine beschreibe die Gnade, das andere die Gefahr. Damit habe Augustinus sein Verständnis vom Bischofsamt auf den Punkt gebracht. Genn erinnerte Lohnann daran, sich bewusst zu bleiben, „dass der Herr es ist“, der ihn zum Bischofsamt erwählt habe. Dieses Amt werde immer identifiziert mit der Kirche, und durch den Bischof bekomme es ein persönliches Gesicht.

Während der Weihe versprach der neue Bischof, sein Amt in Einheit mit dem Papst zu übernehmen und das Glaubensgut zu bewahren. Ihm wurden die Hände aufgelegt und das Haupt gesalbt. Anschließend überreichte Bischof Genn den neu Geweihten das Evangeliar, den Bischofsring, die Mitra und den Hirtenstab. Zum Abschluss der Weiheliturgie umarmten alle Bischöfe den Neugeweihten als Zeichen seiner Zugehörigkeit.

 

In Westtünnen bei Hamm aufgewachsen

 

Lohmann wurde am 21. Februar 1963 in Hamm geboren. Er wuchs in Westtünnen bei Hamm auf und wurde am 14. Mai 1989 in Münster zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Couesfeld und Billerbeck, ab 1997 als Pfarrer in Lippetal-Herzfeld. 2011 wurde er Wallfahrtsrektor in Kevelaer.

Nun hat das Bistum Münster wieder fünf Weihbischöfe. Außer Lohmann sind dies Christoph Hegge (Region Borken/Steinfurt), Dieter Geerlings (Coesfeld/Recklinghausen), Stefan Zekorn (Münster/Warendorf) und für den Offizialatsbezirk Oldenburg im niedersächsischen Teil des Bistums Münster Wilfried Theising.

Anzeige