Nach Abschied von Pfarrer Heinrich Bösing Ende August

Neues Leitungsmodell in Moers stärkt Pfarreirat und Kirchenvorstand

Die Pfarrei St. Martinus in Moers wird künftig keinen eigenen leitenden Pfarrer mehr haben. Mit einem neuen Leitungsmodell will die Bistumsleitung nun Pfarreirat und Kirchenvorstand in seiner Verantwortung stärken.

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Zwei Leitungsteams wird es künftig in der Pfarrei St. Martinus in Moers geben: Dem Kirchenvorstand mit Pfarrverwalter Pfarrer Herbert Werth aus St. Josef Moers obliegt ab Ende August die Verwaltung der Pfarrei. Die pastorale Leitung liegt dann in Händen des Pfarreirats und des Seelsorgeteams, dessen Leitung Pfarrer Gerhard Fliß übernimmt, der seit zwei Jahren Pastor in St. Martinus ist.

Diese neue Form der Pfarreileitung ist nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle nötig, da es für Pfarrer Heinrich Bösing, der Ende August die Pfarrei verlässt, keinen Nachfolger geben wird.

 

Lohmann: Es sind einfach nicht genügend Priester da

 

Bereits vor einer Woche haben Weihbischof Rolf Lohmann und der Personaldezernent des Bistums, Karl Render, den Pfarreirat sowie den Kirchenvorstand von St. Martinus über diese Entscheidung informiert. Daraufhin wurden auch die Gremien von St. Josef informiert.

Bei dem Treffen in St. Martinus stellte der Weihbischof in aller Deutlichkeit fest, dass das Bistum ein gravierendes Personalproblem habe: „Es sind einfach nicht genügend Priester da, die die Aufgabe eines leitenden Pfarrers übernehmen könnten“. Render verwies auf die im Bistum schon begonnenen Überlegungen, aufgrund der zunehmend fehlenden Priester neue Leitungsmodelle in den Gemeinden zu entwickeln, die der Situation vor Ort Rechnung tragen sollen. „Wir müssen in diesem Punkt neu denken. Das Festhalten an alten Strukturen wird der veränderten Situation nicht mehr gerecht“, erklärte Render. Beide sehen in neuen Leitungsmodellen eine Chance für ein stärkeres Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden und für eine größere Beteiligung an pastoralen Entscheidungen.

 

Pfarrer sehen guten Weg in neuer Leitung

 

Die Tatsache, dass es seit Januar dieses Jahres einen Verwaltungsreferenten gibt, der zu gleichen Anteilen für St. Martinus und St. Josef zuständig ist, erleichtert die getroffene Entscheidung für die neue Leitungsstruktur. Er wird Pfarrer Werth als neuem Pfarrverwalter in vielen rechtlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen zuarbeiten können.

Werth und Bösing sind sich einig: „Natürlich sind für alle Beteiligten heute noch viele Fragen offen. Denn zwischen Verwaltung auf der einen Seite und pastoraler Arbeit auf der anderen gibt es manche Schnittstellen, an denen alle Verantwortlichen in guter Abstimmung miteinander einen gemeinsamen Weg zu finden haben. Wir wagen etwas Neues, aber wir haben die berechtigte Hoffnung, dass es für die Pfarrei ein guter Weg in die kommenden Jahre werden kann.“

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